Seite 139 - Fallersleben

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Die katholische St. Marien-Gemeinde
die der Weihezeremonie durch Generalvikar Dr. Offen-
stein vom Bistum Hildesheim beiwohnten. Neben den
Vertretern des Landkreises, Landrat Karl Heise und
Oberkreisdirektor Dr. Ackmann, Superintendent Grote
von der evangelischen Kirche, waren mit Direktor
Goransch und Diplom-Ingenieur Heini auch Führungs-
kräfte des Volkswagenwerkes zugegen.
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Wie bei
anderen Wolfsburger Kirchenbauprojekten förderte das
Volkswagenwerk den Neubau der Fallersleber Kirche
mit einer Zuwendung zu den Baukosten. Am Pfingst-
montag 1954 (07. Juni) weihte Bischof Machens die
Kirche und gab ihr den Namen der Mutter Christi. Das
Gotteshaus erhielt mit dem Erzengel Michael noch
einen weiteren Schutzpatron, um die Kontinuität zur
alten Kapellengemeinde zu dokumentieren.
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Diese Umwidmung der Schutzpatrone erfolgte in
erster Linie, um Verwechslungen mit der evangelischen
Michaeliskirche in Fallersleben zu vermeiden. Außer­
dem sprachen weitere Gründe für die Zuordnung zur
Mutter Christi. Das Weihejahr 1954 war auch ein
Marienjahr; und in der Umgebung bestand noch keine
katholische Marienkirche. Als weiterer Aspekt kam
hinzu, dass Maria als Schutzpatronin der Flüchtlinge
galt und deshalb für den Kern der Fallersleber Gemeinde
zusätzliche Bedeutung besaß.
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Beide Schutzheilige
wurden im Kirchenschiff auch bildlich dargestellt:
Während sich die Mariendarstellung am Altar befindet,
schuf der Wolfsburger Künstler Horus Engels ein
Sgrafitto mit dem Antlitz St. Michaels für die Giebel-
wand der Kirche.
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Pfarrer Antonius Holling aus Wolfs-
burg zelebrierte nach der bischöflichen Weihe die erste
Messe in der neuen Marienkirche. Im Jahr der Kirch-
weihe zählte die katholische Fallersleber Gemeinde
1.230 Mitglieder und war damit wenig über die Zahl in
der unmittelbaren Nachkriegszeit hinausgewachsen.
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Infolge der Expansion des Automobilwerkes vor
allem in den 1950er und 1960er Jahren und des damit
verbundenen Zuwachses an Arbeitskräften erweiterte
sich nicht nur die Einwohnerzahl Fallerslebens, sondern
parallel dazu stieg auch die Zahl der katholischen Ge-
meindemitglieder. Die bisherige Pfarrvikarie wurde
1961 zur selbstständigen Kirchengemeinde aufge­
wertet.
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Dem Seelsorgesprengel Fallersleben gehörten
neben der Hoffmannstadt weitere 10 Gemeinden aus
dem Landkreis Gifhorn an. Teilweise wurde in diesen
Dörfern, wie Osloss und Essenrode regelmäßig und in
Hattorf, Heiligendorf, Mörse und Weyhausen an Feier-
tagen Gottesdienst gehalten.
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Aus dem Fallersleber Um-
land zählten als weitere Dörfer Sülfeld, Wettmers­hagen,
Ehmen und Jelpke zum Sprengel von St. Marien. Bis
1969 stieg die Zahl der Katholiken in diesem kirchlichen
Amtsbereich auf 2.900 an. Wenige Jahre nach der Ge-
bietsreform im Raum Wolfsburg erfuhr die St. Marien-
gemeinde eine weitere Aufwertung. 1974 erklärte das
Bistum die Gemeinde zur Pfarrei und dokumentierte
damit nach außen den Bedeutungszuwachs der
katholischen Kirche in Fallersleben. Ihre Mitgliederzahl
war auf nunmehr 3.300 Gläubige angewachsen.
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Die bisher längste Amtszeit eines katholischen
Pfarrers in Fallersleben erlebte Josef Starostzik in den
Jahren von 1949 bis 1992. Neben der Seelsorge für die
Gemeinde waren ihm die liturgische Ausgestaltung der
Gottesdienste und der Aufbau eines angesehenen
Kirchenchores herausfordernde Anliegen. Gemeinsam
mit namhaften Orchestern wurden unter der Leitung
Starostziks viele öffentliche Konzerte des Kirchenchores,
unter anderem im Hoffmannhaus-Saal, gegeben. Na­
Die Marienkirche.