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Stadtrundgang
BÄRBEL WEIST
Ein Rundgang, der den Spuren folgt, die die Geschichte
im heutigen Stadtbild hinterlassen hat, sollte stets am
Schloss oder der benachbarten Kirche beginnen. Auf das
Schloss und die Michaelis-Kirche muss hier nicht ein-
gegangen werden, weil eine ausführliche Würdigung an
anderer Stelle in diesem Buch erfolgt. Also wenden wir
uns gleich der Kirch-Twetje zu, die zwischen dem
Kirchen- und dem Schulareal hindurchführt und am
Haus Nr. 21 auf die Marktstraße mündet. Im genannten
Haus soll der erste Apotheker Fallerslebens gewohnt
haben (seit 1698) Die historische Apotheke ist längst
einem Neubau gewichen. Doch das britisch-hanno
versche Wappen aus der Zeit der Personalunion, das über
der Haustür an der Wand angebracht ist, kennzeichnet
das Haus als ehemalige „privilegierte Apotheke“.
Der Straßenzug Westerstraße-Marktstraße-Sand
kämper Straße stellt so etwas wie das historische Rück-
grat der bürgerlichen Fleckensgemeinde dar. Händler,
Handwerker und „Ackerbürger“ haben hier einst ge-
wohnt und die gepflegten Fachwerkfassaden spiegeln
diesen Teil der Fallersleber Geschichte auch wider.
Nach Verlassen der Kirchtwetje wenden wir uns zu-
nächst nach rechts und gehen in Richtung des ehe-
maligen östlichen Stadttors. Vor dem Haus Gröpertor
Nr. 1, in dem drei Generationen hindurch „Gröper“
oder Grepner“, das sind Töpfer, gewohnt haben, halten
wir an. Von hier hat man einen guten Blick in die
Sandkämper Straße, in der früher vor allem Hand-
werker und Gemeinde-Hirten gewohnt haben. Die
Straßenkreuzung wird dominiert vom „Engel’schen
Hof“ und vom Haus Sandkämper Straße 19. Im Haus
Sandkämper Str. 19 haben in der schweren Zeit des
30-jährigen Krieges zwei Bürgermeister mit Namen
Benecke gewohnt. Das Haus wechselte oft den Besitzer.
Das Ehepaar, das das Haus in den 1990er Jahren auf-
wendig und fachgerecht renoviert hat, erwarb das
Stadtrundgang – Auf den Spuren der Geschichte
Links:
Britisch-hannoversches Wappen erinnert an
die ehemalige Apotheke Marktstraße 21.
Rechts:
Sandkämper Straße 19.