Seite 35 - Hans_Steffens

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Fotograf in den Dienst der neu gegründe-
ten
Braunschweiger Zeitung
ein und
schaffte damit den Sprung in ein neues
Berufsleben. Steffens hatte weder der NS-
DAP noch einer anderen Partei angehört,
so daß seiner Tätigkeit bei der von den
Briten lizenzierten
Braunschweiger
Zeitung
nichts im Weg stand. Heraus-
geber, Verleger und erster Chefredakteur
war Hans Eckensberger. Er war von Otto
Buchheister, dem Schwiegervater von
Hans Steffens auf diesen aufmerksam
gemacht worden. Buchheister selbst war
lange Zeit Anzeigenleiter bei den
Braun-
schweiger Neueste Nachrichten
gewesen und wußte vom Hobby seines
Schwiegersohnes, so daß er den ersten
Kontakt zwischen ihm und der
Braun-
schweiger Zeitung
vermittelte. In-
nerhalb des Blattes etablierte sich Hans
Steffens schnell als Bildreporter: Bereits
in der Ausgabe vom 13. Februar 1946
erschienen seine Fotografien vom an-
haltenden Hochwasser in Braunschweig.
Zusätzlich zu seiner regulären Tätigkeit
für die Zeitung übernahm Steffens aber
auch die Urlaubsvertretung für Fotogra-
fenkollegen, wie z. B. Heinrich Heiders-
berger, der zu dieser Zeit vornehmlich
für das Braunschweiger Staatstheater
arbeitete. Bald von der Redaktion zu
jedem wichtigen Ereignis geschickt, das
sich im Raum Braunschweig abspielte,
hatte Steffens zu jeder Zeit dienstbereit
zu sein, auch nachts und am Wochenen-
de. Jeden Morgen fand eine Redaktions-
konferenz statt. In einer Zeit, in der sich
politische und wirtschaftliche Verände-
rungen abzeichneten und das Fernsehen
noch kaum verbreitet war, hatte die Ta-
gespresse prinzipiell besonderen Stellen-
wert im Gefüge der Informationsmedien.
Themen wie die Kriegsfolgen und deren
Beseitigung, Flüchtlinge und Vertriebe-
ne, der Wiederaufbau, die Wahlen und
das Parteienwesen sowie das Erwachen
der Kultur bestimmten den neuen All-
tag und wurden in der Öffentlichkeit
diskutiert. Der Bildberichterstattung
kam mangels Konkurrenz an visueller
Information in diesem Zusammenhang
ein besonderer Rang zu. Deshalb mußte
sich ein Bildjournalist wie Hans Steffens
zu jedem Vorfall in der Region begeben,
um dessen Relevanz für eine Meldung zu
prüfen. In direktem Kontakt zu Polizei
und Feuerwehr stehend, nutzte Steffens
den Informationsvorsprung, so daß er
oftmals einer der ersten Reporter vor Ort
war. In die Redaktion lieferte er das Bild
zusammen mit einem Rohentwurf für
den erläuternden Artikel, der dann von
einem Textredakteur weiter bearbeitet
wurde. Von der Stadt Braunschweig war
Steffens am 6. März 1948 ein Presse-
ausweis mit besonderer Genehmigung
ausgestellt worden, der ihn als Fotore-
porter auswies und bei einem Einsatz
vorgezeigt werden mußte. Um schnell an
den Ort des Geschehens zu gelangen, ge-
brauchte Steffens immer die modernsten
Verkehrsmittel. Anfangs noch mit einem
Fahrrad mit Hilfsmotor unterwegs, dann
mit dem Motorrad, war er bald einer der
ersten, der mit eigenem Auto zu den Ein-
satzorten fuhr. Da die Fotografien häufig
sehr schnell als Abzüge vorliegen muß-
ten, hatte Steffens in seiner Wohnung in
Hans Albers
bei Voigtländer
undatiert
17,4 x 12,3
Hochzeitsfoto von Hans Steffens
und seiner Frau Hildegard
16.08.1940
12,3 x 7,9