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D i e A r c h i t e k t u r d e s K a i s e r d o m s – G e s t a l t u n d G e n e s e
Das Äußere
Die gewaltigen, nur noch von der Abteikirche in Cluny über-
troffenen Dimensionen des rheinischen Vorbilds waren
hier am Elm nicht zu wiederholen. Doch noch heute
beeindruckt der Kaiserdom durch seine Größe und impo-
sante Erscheinung. Wie muss erst die Wirkung auf die
Zeitgenossen gewesen sein! Niemals zuvor hatten sie
in Norddeutschland ein größeres Bauwerk gesehen.
75 Meter misst es in der Länge, 58 Meter hoch ragt der
Vierungsturm empor und nur wenig darunter bleiben die
Spitzen der Turmaufsätze des wuchtigen Westbaus.
Als riegelartiger, in seiner Massigkeit schroff und abwei-
send wirkender Block, stellt sich dieser dem Langhaus
entgegen. Breiter als alle drei Schiffe zusammen und
die Höhe des Mittelschiffs um ein deutliches Maß über-
treffend, verdeckt er, von Westen gesehen, den gesamten
Querschnitt des Langhauses. Abgesehen von den aus
Werksteinen gefügten Kanten herrscht unregelmäßiges
Mauerwerk aus grob behauenen Steinen vor. Die Wand
flächen sind kahl, gliedernde Elemente gibt es keine,
außer dem Sockel und einem feinen umlaufenden Profil
aus Wulst und Platte als oberem Abschluss. Dem
Unterbau sind zwei, mit spitzen Helmen versehene und
durch ein Satteldach miteinander verbundene oktogonale
Trommeln aufgesetzt.
Tief eingeschnittene Fenster, rundbogig oder mit Drei
pässen geschlossene Luken lassen auf das Innere des
Baukörpers, auf Treppen-, Neben- und Haupträume, mehr
noch auf die architektonische Struktur des Blocks
schließen. Zwei äußere turmartige Gebilde sind auf der
Westfront ‚abzulesen‘, denen ein mittlerer, gleich tiefer Teil
baukörper zwischengesetzt ist. Auf die Mittelachse der
Front bezogen sind im unteren Geschoss zwei Fenster,
im mittleren Geschoss ein größeres mit reich profiliertem
Westbau, Blick von Westen