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D i e G e s c h i c h t e d e r O r g e l n d e r S t i f t s k i r c h e i n K ö n i g s l u t t e r
Über die Orgelsituation der Stiftskirche in Königslutter im
18. Jahrhundert sind wir relativ gut informiert durch zwei
Aktenkonvolute, die im Staatsarchiv Wolfenbüttel aufbe-
wahrt werden.
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Die erste etwas größere Orgel
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der Stifts-
kirche in Königslutter wurde nach 1702–1703 von dem
Braunschweiger Orgelmacher
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Otto Eilhard Batienter
(1675–um 1703) errichtet. Nach dessen Tod lieferte sein
Meistergeselle Abraham Siedekum (die genauen Lebens-
daten sind nicht bekannt) das Instrument. Der Orgelplatz
wurde sehr kontrovers zwischen dem Abt Fabricius und
dem Orgelmacher diskutiert; als Vergleich diente die Or-
gelanlage in der Braunschweiger St.-Aegidien-Kirche. Das
Instrument stand „unter den niedrigen Bogen und Seiten-
Gewölbe“ (vermutlich in der Nähe des Chors) auf einer
Prieche
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. Die Disposition des kleinen Instruments wird
durch einen Reparaturkostenanschlag des wolfenbütter
Hoforgelmachers Johann Christoph Hüsemann (geb. um
1703) vom 19. April 1744 und einer Zustandsbeschrei-
bung Hüsemanns vom 28. Dezember 1756
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überliefert.
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(1.)
Principal
4 fuß
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(2.)
Gedact
8 fuß
(3.) quer Flöthe 4 fuß
(4.) Block Flöthe 4 fuß
(5.)
Octave
2 fuß
(6.) Zifflit
1 ½ fuß
(7.) Mixtur
5 fach
(8.)
Sexquialter
2 fach
(9.)
Trompete
8 fach
(10.) Krumhorn
8 fuß
1 Manual ohne Pedal
Tremulant
Cimbelstern mit 2 Cimbelglöcklein
2 Blasebälge
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Nach 50 Jahren genügte das kleine und inzwischen verfal-
lene Instrument nicht mehr den gewachsenen Ansprüchen
und man verakkordierte am 3. Januar 1755 eine sehr viel
größere neue Orgel. Im gleichen Jahr setzten die bausei-
tigen Vorplanungen und Vorarbeiten für die Erweiterung
der alten Orgelprieche ein, die dann den Unterbau für ein
fast fünfmal größeres Instrument als die Vorgänger-Orgel
und eine entsprechend große Balgkammer bieten sollte.
Auch das Orgelgehäuse musste erstellt werden. Die
Blindflügel, der Figurenschmuck usw. wurden bei dem
braunschweigischen Hofbildhauer Johann Heinrich Oden
in Auftrag gegeben. Eigentlich handelte es sich um einen
Neubau der Prieche. Sowohl vom Orgelprospekt als auch
von der Prieche enthält die Akte einen Riss
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.
Die Disposition der neuen Orgel von J. Chr. Hüsemann
ist in zwei Reinschriften des Erbauers überliefert. Die zweite
hier nicht herangezogene ist gegenüber der ersten etwas
vereinfacht und diente als Abnahmeprotokoll. Sie ist von
den beiden Prüfern (s. u.) unterschrieben.
Blick hinter die Prospektpfeifen des Seitenwerks (2. Manual)