Das Strafgefängnis Wolfenbüttel war seit 1937 eine von zwei zentralen
Hinrichtungsstätten im norddeutschen Raum. Bis zur Befreiung am 11. April
1945 wurden hier über 700 Männer und Frauen, Deutsche und Ausländer,
Zivilisten und Soldaten nach Todesurteilen der deutschen Justiz mit der
Guillotine und dem Strang hingerichtet. Nach der Befreiung im April 1945
ließen die britischen Militärbehörden zwischen Juni 1945 und Juli 1947
gegen Deutsche wegen Kriegsverbrechen und gegen deutsche Zivilisten und
ehemalige ausländische Zwangsarbeiter wegen Verstößen gegen
Anordnungen der Alliierten Militärregierung 67 Todesurteile vollstrecken.
Die Gedenkstätte in der heutigen JVA Wolfenbüttel dokumentiert mit zwei
Dauerausstellungen und einer Wanderausstellung die Entwicklung der
deutschen Justiz im nationalsozialistischen Staat. Sie betreibt Forschungen
zur Geschichte der Justiz im Nationalsozialismus und recherchiert Schicksale
ihrer Opfer, insbesondere für die Angehörigen Hingerichteter und ehemaliger
Inhaftierter. Die Bildungsangebote umfassen Seminare und Führungen,
Projekttage für Schulgruppen und andere Bildungseinrichtungen sowie
Fortbildungsveranstaltungen unter anderem für LehrerInnen, RichterInnen,
StaatsanwätInnen und JustizreferendarInnen.
Organisatorische Hinweise:
Da die Gedenkstätte inmitten einer Justizvollzugsanstalt liegt, ist
eine – möglichst frühzeitige – telefonische Anmeldung erforderlich.
Wegen der besonderen Sicherheitsanforderungen können Kinder und
Jugendliche unter 14 Jahren nicht an Veranstaltungen in der
Gedenkstätte teilnehmen; zwischen 14 und 16 Jahren wird eine
Einverständniserklärung der Eltern benötigt.
Ziegenmarkt 10
38300 Wolfenbüttel
Fon
05331 / 807-244, -245
Geöffnet
Anmeldung erforderli
GEDENKSTÄTTE
IN DER
JVA WOLFENBÜTTEL
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