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Res t aur i er t e Ob j ekt e
wurden mit einem Tüllgewebe aus Perlon
gesichert, um beim anschließenden Wasch-
prozess geschützt zu sein. In der Teppichwasch-
anlage des Museums für Islamische Kunst,
Berlin-Dahlem, wurde der Teppich in entmine-
ralisiertem Wasser bei einer Temperatur von
ca. 30 °C gereinigt; als Waschmittel diente eine
anion-aktive flüssige Seife. Mit weichen Rollen
wurde die Seifenlauge durch den Flor des
Gewebes gespült, und anschließend durch
mehrfaches Spülen, ebenfalls mit entminera-
lisiertem Wasser, aus dem Gewebe entfernt. Die
Spannungsunterschiede konnten durch das
Waschen teilweise ausgeglichen und die Ober-
fläche geglättet werden. In der Werkstatt der
von Veltheim-Stiftung wurde der Jagdteppich
dann auf ein neues Stützgewebe montiert.
Anschließend begann man von der Mitte aus,
die Fehlstellen der Stickerei und flottierende
Fäden zu fixieren. Als Nähmaterial verwendete
man in reinem Bienenwachs gekochte Näh-
seide, die dadurch eine besondere Stabilität
gewinnt. Außerdem wurde der gestickte Tep-
pich mit feinen Stützlinien überzogen, um eine
gleichmäßige Spannung mit seinem neuen
Stützgewebe zu erreichen. Schließlich wurde
der Teppich auf einen mit Leinensegeltuch
bespannten Metall-Spannrahmen montiert. Die
beiden schlecht erhaltenen Fragmente (sie
waren einmal längere Zeit als Bodenteppiche
verwendet worden und dementsprechend stark
geschädigt), wurden lediglich konservatorisch
behandelt: Nach dem Abtrennen aller Flicken
und dem Sichern der geschwächten Stellen
durch Perlongaze wurden sie gereinigt und
getrocknet. Sie lagern, auf eine Papprolle
gewickelt, gut geschützt im Depot des Klosters
St. Marienberg.
3.1.3 Der Margaretenbehang I
(Ende 13. Jh.)
Der Margaretenbehang I ist neben dem oben
erwähnten Stolafragment eines der wenigen
überkommenen Stücke aus St. Marienberg, die
vor dem 15. Jahrhundert entstanden sind. Er
zu unbekannter Zeit – möglich wäre eine
Schenkung (oder ein Austausch von Textilien?)
anlässlich der Gebetsverbrüderung beider Stifte
im Jahr 1460
80
.
Der heutige Zustand des Jagdteppichs
entspricht nicht mehr seinem ursprünglichen
Aussehen. Neben dem dreistreifigen Haupt-
stück bewahrt St. Marienberg noch zwei
kleinere, schlechter erhaltene Fragmente.
August Fink konnte aufgrund der Darstellun-
gen sowie der rückseitig sichtbaren Nähte den
ursprünglichen Zustand rekonstruieren
81
. Dem-
zufolge handelte es sich um einen zweireihigen,
sehr langen Behang, der fast 10 m in der Länge
und etwa 1,80 m in der Höhe maß
82
.
Die Restaurierungsarbeiten erfolgten in den
Jahren 1984-1988
83
. Das dreireihige Haupt-
stück des Jagdteppichs war im Vergleich mit
den Fragmenten in relativ gutem Erhaltungs-
zustand. Seine dennoch zahlreichen Schäden
waren in der Regel altersbedingt. Der lose
gewebte Grundstoff aus Leinen war geschwächt,
das Einfassungsband an den Rändern stellen-
weise stark beschädigt bzw. fehlte ganz. Die
Naht zum dritten Streifen unten war stellen-
weise aufgegangen. Lose liegende Fäden,
bedingt durch das Brechen der originalen
Überfangfäden, bestimmten das Bild der Ober-
fläche. Ein Teil der Stickereifäden fehlte voll-
ständig, so dass der Stickgrund sichtbar wurde.
An einigen Stellen waren noch alte Vorzeich-
nungen sichtbar, angelegt mit schwarzen Linien.
Fast durchgehend waren die mit schwarzer
Wolle gestickten Partien (Konturen) ausgefal-
len. Eine größere Fehlstelle am rechten Rand
des unteren Streifens war mit laienhaften
Stichen zusammengezogen und verursachte eine
größere Stauchung im Gewebe. Der obere Rand
des Teppichs war aufgrund der alten Aufhänge-
vorrichtung (Schlaufen aus Baumwollbändern)
punktuell stark belastet und verzogen. Die
Wolle war verschmutzt, verstaubt, stellenweise
verfleckt und ausgeblichen.
Die Konservierungsarbeiten begannen mit
dem Abnehmen der alten Halterungen und dem
Auftrennen der Naht an der erwähnten größe-
ren Fehlstelle. Besonders gefährdete Stellen
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