Seite 6 - Paramenten

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Vorwor t
Die Textilrestaurierung der von Veltheim-Stif-
tung beim Kloster St. Marienberg in Helmstedt
feiert ihr 25jähriges Bestehen.
Natürlich kann die Paramentenwerkstatt des
Klosters St. Marienberg auf eine weitaus
längere Geschichte zurückblicken.
1862 übernahm Charlotte von Veltheim die
Geschicke des Klosters als Domina und grün-
dete gemeinsam mit Anna Gräfin von der
Schulenburg den Niedersächsischen Paramen-
tenverein mit Sitz im Kloster St. Marienberg.
Die Weltkriege unterbrachen die Arbeit und
Weiterentwicklung der Paramentenwerkstatt.
Auch der Konvent litt unter den Folgen der
Weltkriege, die letzte Konventualin Antonie
Stosch verstarb 1984.
Die enge Bindung zwischen Konvent und
Paramentenwerkstatt, den auch die Satzung der
damaligen „Domina Charlotte und Louise von
Veltheim-Stiftung“ vorschrieb, brachte für die
Werkstatt Existenzprobleme, da der Konvent
über keine Konventualinnen mehr verfügte.
So wurde 1978 eine grundlegende Satzungs-
änderung mit einer Umbenennung der Stiftung
in die „von Veltheim-Stiftung beim Kloster
St. Marienberg in Helmstedt“ beschlossen. Die
umbenannte Stiftung übernahm nun satzungs-
gemäß die Trägerschaft für die Werkstatt.
Josias von Veltheim, der insgesamt über 20
Jahre den Vorsitz der von Veltheim-Stiftung
inne hatte, hat mit der Gründung der Textil-
restaurierung eine neue Ära für die Paramen-
tenwerkstatt eingeleitet. Die Textilrestaurierung
begann 1983 ihre Arbeit. Mit dem Eintritt der
Textilrestauratorin Friederike Ebner von
Eschenbach begann der erfolgreiche Aufbau
der Textilrestaurierung im Kloster St. Marien-
berg.
Friederike Ebner von Eschenbach nahm ihre
Arbeit mit großem Engagement auf und restau-
rierte zunächst die klostereigenen Textilien.
Durch die Eigentümerin, die heutige Stiftung
Braunschweigischer Kulturbesitz, damals noch
Braunschweigischer Vereinigter Kloster- und
Studienfonds, wurde 1983 eine Schatzkammer
am Kreuzgang eingerichtet. Hier konnte nun
der restaurierte mittelalterliche Paramenten-
schatz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
werden.
Schnell erwarb sich die Paramentenwerkstatt
über die regionalen Grenzen hinaus einen
Namen. Durch ein weit verzweigtes Netzwerk
konnte Friederike Ebner von Eschenbach aus
ganz Deutschland Aufträge für die Paramenten-
werkstatt nach Helmstedt holen. Nach und
nach musste der Stamm der Mitarbeiterinnen
vergrößert werden, um der hohen Qualität der
Objekte, die es zu restaurieren galt, gerecht zu
werden.
Ohne die hervorragende Zusammenarbeit
mit Domina Mechtild von Veltheim, die die
Brücke als Kuratoriumsmitglied der von
Veltheim-Stiftung zum Konvent herstellt, wäre
diese erfolgreiche Entwicklung nicht möglich
gewesen.
Besonders herzlicher Dank gilt allen Kurato-
riumsmitgliedern, die in den letzten Jahrzehnten
die Entwicklung der Paramentenwerkstatt
unterstützt haben. Unvergessen bleibt Herbert
Chatton, der als verantwortliches Kuratoriums-
mitglied ehrenamtlich die kaufmännischen
Geschicke leitete und leider viel zu früh
verstarb.
Seine Nachfolge trat Wolfgang Twele an, der
mit äußerster Akribie und Nachhaltigkeit den
Personal- und Kaufmännischen Part für die
gesamte Paramentenwerkstatt ehrenamtlich, in
vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Beate
Heldt-Czichowski, verantwortet.
Dieses kleine Grußwort gibt mir auch
Gelegenheit, mich bei meinem Stellvertreter,
Herrn Dr. Dieter Henze, für seine jahrzehnte-
lange Begleitung der Stiftung und seinen
unermüdlichen Einsatz um das Fortbestehen
der Werkstatt zu bedanken.
Die Stiftung Braunschweigischer Kultur-
besitz und ihr Direktor Tobias Henkel sind
Garant für die Existenz der Paramentenwerk-
statt. Für diese unermüdliche Unterstützung
danke ich ganz besonders und hoffe auf eine
noch lange Jahre währende Zusammenarbeit.
Nicht zuletzt danke ich in besonderem Maße
der Braunschweigischen und der Hannover-
schen Landeskirche, sowie der Klosterkammer
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