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Die Residenzen Braunschweig und Wolfenbüttel
S
chon Heinrich der Löwe hatte Braunschweig zu seiner
Residenz gemacht. Seine welfischen Nachfolger regierten ihr
Land weiterhin aus dieser größten Stadt des Herzog- bzw.
Fürstentums. Dies blieb so – ohne hier auf Teilungen der
Länder einzugehen – bis in das 14. Jahrhundert.
Im Laufe der Zeit hatten die Herzöge immer weitere Rechte und
Privilegien an den Rat verkauft oder verpfändet, womit eine erheb-
liche Einschränkung ihrer innerstädtischen Befugnisse einherging.
Zunehmend bestimmten die im Rat vertretenen angesehenen und
reichen Familien, die wie in anderen mittelalterlichen Städten als
„Patriziat“ nun in Eigenverantwortung den Ton angaben, die Innen-
politik der Stadt. Diese Patrizierfamilien repräsentierten die Stadt auch
H
Steinfiguren Heinrich der Löwe mit Gattin
Mathilde von England auf Tumba im
Braunschweiger Dom, 13. Jahrhundert.