Die Quadrigen in den Schlossplänen der 1830er Jahre von Carl Theodor Ottmer
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Als Zeichen dieser besonderen sinnfälli-
gen Erhöhung gelten die W-Initialen Wil-
helms in den Quadrigaskizzen der abgebil-
deten Schlosspläne. Die W-Initiale ist zuerst
in dem Schlossentwurf von 1830 zu finden
(Abb. 7)
. Eine gef lügelte Siegesgöttin lenkt
das Gespann, während im Giebel das W
und schemenhaft skizzierte Gottheiten zu
sehen sind.
In einer Reihe von Skizzen zu demsel-
ben Thema aus dem Jahr 1832 wird die Qua-
driga nunmehr von einem Helios gelenkt,
erkennbar an seinem Strahlenkranz um das
Haupt
(Abb. 8-10).
Im abgedruckten jünge-
ren Schlossplan von 1836 findet sich das W
sogar im Ehrenkranz des Quadrigalenkers
Helios
(Abb. 13; 14)
und auch im Mittelfries
über dem Giebel. Hier wird ein Held –
gleichzusetzen mit Herzog Wilhelm – von
Victorinen gekrönt und f lankiert von einem
Flussgott und einer Ceres, der Göttin der
Erde. Auf dem unveröffentlichten Schloss-
plan von 1836
(Abb. 11; 12)
hingegen lenkt
eine – ungef lügelte – Siegesgöttin den Wa-
gen, hält einen Ehrenstab mit einem Ehren-
kranz in der Hand, während im Giebel an-
dere weibliche Gottheiten einen Schild mit
einem W halten. Seitliche Victorinen auf
den Triumphsäulen rahmen außerdem die
Ehrengruppe aus Giebel und Quadriga.
▼
Abb. 11
Carl Theodor Ottmer,
großer unveröf fentlichter
Schlossentwurf mit einer
Quadriga und Nike (oder
Victoria) als Wagenlen
kerin, um 1836, Nach
druck.