LANDKREIS PEINE
der Sowjetunion, gegeben. Die Zwangsarbeiter/innen und
Kriegsgefangenen waren in Handwerksbetrieben, zum Bei-
spiel bei örtlichen, kleinen Tischlereien, und Industriebetrie-
ben, u.a. in der Ilseder Hütte, in der Zuckerfabrik in Clauen,
oder im Erzbergbau und in Schachtanlagen, u.a. in Lenge-
de, eingesetzt. Weiterhin arbeiteten sie in den landwirt-
schaftlichen Betrieben anstelle der sich im Kriegseinsatz be-
findlichen deutschen Landarbeiter, so zum Beispiel in der
heutigen Gemeinde Wendeburg, wo Kriegsgefangene u.a. in
Meerdorf „auf dem Nolteschen Saal – wegen Fluchtgefahr
bewacht –“ untergebracht wurden.
Die große Zahl der auch im Landkreis Peine widerrecht-
lich zur Arbeit gezwungenen Menschen zeigte sich an den
großen Lagern für Zwangsarbeiter/innen, zum Beispiel in
Groß-Lafferde, Oberg, Vechelde, Broistedt und möglicher-
weise auch in Wendezelle und Meerdorf
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.
Mitte April 1945 hielten sich nach US-amerikanischen
Zählungen 5.628 Zwangsarbeiter und 1.404 Kriegsgefan-
gene im Kreis Peine auf.
Im Landkreis befinden sich auch heute noch ihre Grä-
ber, wobei entgegen geltenden internationalen Abkommen
auch einige Gräber eingeebnet wurden.
Weitere Informationen bei:
Kreismuseum Peine. Stederdorfer Straße 17, 3124 Peine,
Tel.: 0 51 71 / 4 01-5 00
e-mail: kreismuseum@landkreis-peine.de
internet: www.kreismuseum-peine.de
Öffnungszeiten: Di-So 11-17 Uhr, Montags geschlossen
Stadtarchiv Peine, z. Hd. Michael Utecht, Forum,
31224 Peine
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Zwangsarbeiterlager Meerdorf? Rolf Ahlers berichtet in der Ortschronik Meerdorf
von der Errichtung eines Lagers für den "Freiwilligen Arbeits-Dienst, später
Reichs-Arbeitsdienst" ab Juni 1933. In der Nähe des heutigen Sportplatzes wur-
den vier ca. 12 Meter breite und 30 Meter lange Baracken errichtet. Die Freiwilli-
gen wurden für Kultivierungs- und Entwässerungsarbeiten eingesetzt, 1934 bis
1936 für den Bau der Autobahn. Diese Baracken dienten seit 1944 als Magazin
für Maschinen und Geräte. Nach Kriegsende befand sich hier ein großes Sammel-
lager für befreite sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Rolf Ahlers:
Meerdorf. ...mehr als 850 Jahre aus der Geschichte des Ortes. Wendeburg 2001.
S. 114 ff. In der weiteren Literatur wird von einem Zwangsarbeiterlager in Meer-
dorf geschrieben, jedoch fehlen Quellenangaben.