Die Freundschaft ist das Element, in dem ich lebe, die Kunst meine Führerin
Die Freundschaft ist das Element, in dem ich lebe, die Kunst meine Führerin
Carl Schiller (1807-1874): Forscher, Sammler, Museumsgründer

Der 200. Geburtstag Carl Schillers gibt Gelegenheit, an den überaus verdienstvollen Forscher, Sammler und Museumsgründer zu erinnern. In seiner Heimatstadt ist er den Kunstliebhabern gut bekannt, haben wir seinem Einsatz doch die Errichtung des Lessingdenkmals, die Quadriga auf dem Residenzschloss sowie die Reiterstandbilder für die Herzöge Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm davor zu verdanken. Die vorliegende Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung im Städtischen Museum Braunschweig.

Diese Publikation möchte nun erstmals sein Wirken über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machen. Im Zentrum steht Schillers Sammlung von Kunstwerken und historisch interessanten Gegenständen, die er dem von ihm ins Leben gerufenen Städtischen Museum vermachte. Mit knapp 150 Werken konnte erstmals seine Sammlung in mühevoller Arbeit rekonstruiert werden. Die Exponate zeigen einerseits Schillers breit gefächertes Interesse, das von den "Merkwürdigkeiten und Altertümern" seiner Heimatstadt bis zu der zeitgenössischen Kunst in den deutschen Kunstzentren Berlin, Dresden, München und Düsseldorf reicht.

In Schillers Sammlung befanden sich durchaus kuriose Gegenstände. So ist z. B. eine Haarlocke des von ihm verehrten Lessing sowie andere "Lessingiana" zu sehen. Schiller war der erste in Braunschweig, der das Interesse der Öffentlichkeit auf die mittelalterliche Architektur der Stadt sowie auf die ur- und frühgeschichtlichen Gegenstände lenkte. Die Objekte aus Schillers Besitz bildeten den Grundstock für die Sammlung des Städtischen Museums.

Mit zahlreichen Künstlern stand er in freundschaftlichem Austausch, wie die im Stadtarchiv aufbewahrte Korrespondenz eindrücklich belegt. Neben den für die Denkmale in Braunschweig tätigen Bildhauern Ernst Rietschel (Lessing, Quadriga) und Ernst Hähnel (Friedrich Wilhelm) und Franz Pönninger (Carl Wilhelm Ferdinand) waren dies vor allem Künstler, die sich an den Ausstellungen des Braunschweiger Kunstvereins beteiligten, für den Schiller jahrelang als Sekretär die Geschäfte führte. Die knapp 50 Handzeichnungen dokumentieren hier Schillers Vorlieben. Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, dessen Lebenserinnerungen er 1861 erstmals publizierte, ist allein mit vier Blättern vertreten.



Autor: Justus Lange
Herausgeber: Stadt Braunschweig

Format: 15 x 21 cm
Erschienen:2007
Umfang:96 Seiten, Broschur, ca. 100 Abbildungen
ISBN:978-3-937664-68-2
Preis:€ 9.80

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