Wie überall im Deutschen Reich ließ sich auch im Land Braunschweig die Kriegswirtschaft nur durch die Ausbeutung von ausländischen Zwangsarbeitern aufrechterhalten. Das Gebiet zwischen Salzgitter, Braunschweig, Wolfsburg und Peine bildete einen Schwerpunkt der damaligen Rüstungsindustrie im Deutschen Reich. Die Zahl der Zwangsarbeiter lag hier besonders hoch. Ca. 137.000 Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge waren in dieser Region zur Arbeit verpflichtet und in über 800 Lagern untergebracht. Nur so konnten bis in die letzen Kriegswochen hinein Waffen und Munition produziert werden.
Die Ergebnisse sind durch zahlreiche, vielfach neue und erstmals ausgewertete Quellen abgesichert. Der Leser findet Beiträge
- zur Kriegswirtschaft
Das ist zum einen die Entwicklung des Landes zum Rüstungszentrum und die Umstellung von der Friedens- zur Kriegsproduktion. Zur Kriegswirtschaft gehört auch das Spektrum von der Versorgung der Bevölkerung bis hin zur Verlagerung von Produktionsstätten auf das Land bzw. in unterirdische Anlagen bei Kriegsende;
- zur Zwangsarbeit
Das sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen der zivilen Zwangsarbeiter, der Kriegsgefangenen und der Konzentrationslagerhäftlinge sowie Aufbau und Tätigkeit der für die Organisation und Verteilung der Arbeitskräfte zentralen Institution, der Arbeitsverwaltung;
- zur Ausländer-Meldekartei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Braunschweig;
- zu Einzelschicksalen von Zwangsarbeitern;
- zum Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen bei Büssing (Lager Schillstraße) und bei der Firma Steinöl GmbH in Schandelah;
- zur strafrechtlichen Verfolgung von Zwangsarbeitern (Sondergericht Braunschweig);
- erstmalig einer Liste mit Zwangsarbeiterlagern im Land Braunschweig.
Autor: Gudrun Fiedler, Hans-Ulrich Ludewig
Format: |
16,5 x 23,5 cm, Hardcover |
Erschienen: | 2003 |
Umfang: | 512 Seiten, zahlreiche Abb.n |
ISBN: | 978-3-930292-78-3 |
Preis: | € 22.00 |