...Die 33 Braunschweiger Profi-Fotografen, die im neu erschienenen Kompendium "Camera Brunsviga" in Bildern und porträtierenden Texten vorgestellt werden, haben jedenfalls eins gemeinsam: Sie können in Bildern denken. Wichtiger als das Werkzeug in der Hand ist die Kamera im Kopf. Die ist nicht jedem gegeben. So dividiert sich die fotografierende Menschheit in Kamerafetischisten und Bild-Erotomanen...
...Seinen einleitenden, hoch informativen Abriss über Braunschweiger Foto-Historie beginnt Rolf Heckelsbruch mit den Inventionen (und der jeweils bewegten Historie) von Voigtländer und Rollei. "Legende und lebendige Gegewart", fasst Heckelsbruch kontrastierend zusammen, denn nur Rollei schreibt seine über 80-jährige Firmengeschichte weiter, wenn auch inzwischen an der Nabelschnur des südkoreanischen Samsung-Konzerns hängend.

Soweit zur Technologie. Über das Machen und das Sammeln der (mit welchem Instrument auch immer entstandenen) Fotos berichtet der Autor dann ebenso ausführlich. Altmeister wie Heinrich Heidersberger, auch die Foto-Studiengänge der Hochschule für Bildende Künste werden gewürdigt. Ebenso - in der Sparte des Sammelns und Bewahrens bedeutender Exponate - Kollektionen wie die des Museums für Photographie.
Seinen Hauptschwerpunkt legt der neue Band aber auf die Bilderproduktion von Braunschweiger Fotografen. Ergänzt von der schreibenden Zunft: Die Kulturredakteure Martin Jasper und Andreas Berger zeichnen ihre Begegnungen mit so verschiedenen Temperamenten wie der Spezialistin für Sakralbauten Jutta Brüdern oder dem Mode- und Werbe-Stilisten Tomas Liebig in lebendigen Porträts nach.

Dass die ansonsten in der Natur der sammelnden Sache liegende Vielfalt nicht zusammengezwungen wird, ist der lebendigen und flexiblen Layoutgestaltung zu danken...

(Rezension Braunschweiger Zeitung vom 27.06.2001)

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