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Geschworenen befördert. Bereits zwei Jahre
später (1556) wurde er zum Bergmeister
ernannt, was wohl in
Hardanus Hakes gleich-
zeitiger Erwähnung, „der liebe Gott habe bey
dieses Mannes Zeiten das Bergwerk reichlich
und wohl gesegnet”, seine Begründung findet.
Wann die weitere Beförderung erfolgte, ist nicht
mehr nachvollziehbar; jedenfalls benennt ihn
Hake 1565 als Oberbergmeister. Er ist nunmehr
für die sämtlichen im wolfenbüttelschen Harz-
teil gelegenen Bergwerke zuständig.
A. hebt sich gegenüber seinen Kollegen in
der damaligen Bergverwaltung mehrfach durch
ein besonderes Engagement für die sozial
Schwachen hervor. 1565 setzte er sich beim Hzg
in Wolfenbüttel erfolgreich für die Zahlung bes-
serer Löhne ein. 1572 erreichte er, dass Geld-
mittel von den Gruben bereitgestellt wurden,
um den Kindern armer Bürger einen freien
Schulzugang zu ermöglichen. Neben seiner
Tätigkeit als Bergbeamter nennt ihn Hake im
Jahre 1579 auch als Markscheider. In dieser
Funktion hat er den Neubau der Zellerfelder
Kirche auf dem Gottesacker eingemessen.
A. war im Jahr 1585 nachweislich mit 188
Kuxen an 35 verschiedenen Gruben beteiligt
und ist somit neben seinen Ämtern als früher
Unternehmer zu betrachten. Von seinem ersten
Auftreten an war er folglich wesentlich am
erfolgreichen Wiederaufbau des Bergbaus im
Wolfenbütteler Harzteil während der frühen
Neuzeit beteiligt.
L: H. Dennert, Bergbau und Hüttenwesen im Harz
vom 16. bis zum 19. Jh. dargestellt in Lebensbildern
führender Persönlichkeiten, 1960, S. 102; H. Hake,
Bergchronik, Nachdruck 1972, S. 43, 61, 62, 68, 76,
91, 114, 117, 136, 146.
W. Lampe
Adolph,
Johann Traugott, Dr. med., Prof.
* 04.12.1728 Hirschberg (Schlesien)
† 11.04.1771 Altdorf, Mediziner.
A. wurde als Sohn des Kaufmanns Benjamin
A. geboren. Er besuchte Schulen in Hirschberg,
Liegnitz und Görlitz. 1750 begann er das Medi-
zinstudium in Jena, das er ab 1754 in Berlin
fortsetzte. Hier wurde er in das Königlich Medi-
zinische und Chirurgische Collegium aufge-
nommen. 1758 veränderte er sich nach Halle
und erwarb dort 1759 den Doktor der klinischen
und chirurgischen Medizin. Das Angebot, in
Frankfurt/Oder eine „medizinische Profession“
zu bekommen, lehnte er ab. 1760 erhielt er
einen Ruf an die Universität Helmstedt als
Nachfolger des Professors
Lorenz Heister. Er
wollte aber das Lehramt in Helmstedt nicht
ohne praktische Erfahrungen in der Chirurgie
wahrnehmen und wurde deswegen vom
regierenden Hzg
Karl zu Brsg an die Generäle
der alliierten Armee an der Westfront des 7jäh-
rigen Krieges empfohlen. Im Sommer 1760
betätigte er sich in Lazaretten und im Felde.
Anfangs war seine Lehrtätigkeit auf das
Fach Chirurgie beschränkt, wurde später auch
auf das Fach Anatomie erweitert. Daneben
nahm er in Halle die Magisterwürde an. Danach
übte er seine Professur in Helmstedt voll aus,
bewies sich als Lehrer und Arzt und veröffent-
lichte zahlreiche wiss. Schriften. Einmal war er
Prorektor der Universität und zweimal Dekan
der medizinischen Fakultät. Um die Beerdigung
einer Leiche kam es, wohl im Zusammenhang
mit seinen anatomischen Studien, zu so erheb-
lichen Querelen, dass er 1768 nachdrücklich
seine Entlassung verlangte, die ihm letztlich
auch gewährt wurde. Im gleichen Jahr erhielt er
durch die Vermittlung des Geh. Rates Trew
einen Ruf für das anatomische und chirurgische
Lehramt in Altdorf. Hier lehrte er auch Physio-
logie. Dieses Amt trat er 1769 an.
Als ein Meister der anatomischen Kunst
demonstrierte er im theatrum anatomicum
seine Fähigkeiten. Im klinischen Bereich tat er
sich durch seine Entbindungskunst hervor. Er
wurde gelobt als Lehrer, als Arzt, als subtiler
Physiologe, als guter Philosoph, Seelenkenner,
Humanist und Dichter. Seine Leibesbeschaffen-
heit wird als vollblütig schwächlich bezeichnet.
Monatlich ließ er sich zur Ader schlagen. Sein
Charakter wird als empfindlich und heftig
angegeben. Er starb an einem Fieber.
L: ADB 1, S. 121; DBE 1, S. 46; DBA 1, 6, S. 427-435;
Jöcher Bd 5, S. 233; Ahrens, Lehrkräfte, S. 8f. – B: Por-
trätslg der HAB.
G. Niemann
Agnes,
Herzogin zu Braunschweig und Lüne-
burg
* zwischen 1286-1298 † 27.11.1334, beigesetzt
Brsg (St. Blasii, verm. Laurentiuskapelle).
A., Tochter Hermanns II., Markgraf von
Brandenburg aus der jüngeren Linie der Aska-