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L: ADB 1, S. 622; DBE I, S. 207; Bautz I, Sp. 254f.; Beste,
S. 285; M. Trippenbach, Asseburger Familiengesch.,
1915, S. 304-329. – B: Trippenbach, S. 305.
S. Wagener-Fimpel
Auctor
(auch Autor)
* ca 5. Jh. n. Chr., Brsger Stadtheiliger, Heiliger,
Schutzpatron der Stadt Brsg im Mittelalter.
Er war Kirchenpatron des 1115 gegründeten
Benediktinerklosters St. Aegidien in Brsg. Seine
Gebeine sollen zuvor aus dem Trierer Kloster
St. Maximin durch die Gründerin des Brsger
Klosters, die brunonische Markgräfin
Ger-
trud überführt bzw. geraubt worden sein. Wie
ein Brsger Hagiograph berichtet, habe sich der
geraubte Sarg an der einsamen und bewaldeten
Stelle des späteren Aegidienklosters nicht mehr
von der Stelle bewegen lassen, und die Mark-
gräfin habe beschlossen, hier ein Kloster für
die Muttergottes zu bauen. Die Translatio S.
Modoaldi und weitere Quellen lassen jedoch
vermuten, dass die Auctorreliquie nicht direkt
aus dem Trierer Kloster, sondern über Helmars-
hausen nach Brsg gebracht worden ist.
Die ältesten Nachrichten über einen Heiligen
namens A. befinden sich in einer im Bistum
Metz um 776 entstandenen Handschrift, in der
A. als 13. Bischof von Metz und Nachfolger des
Legontius genannt wird. Seine historische Exis-
tenz kann aufgrund der widersprüchlichen
Quellenlage nur grob in das 5. Jh. datiert wer-
den. Seine Reliquien befinden sich heute hinter
dem Hochaltar der elsässischen Abteikirche
Kloster Maursmünster (Marmoutier).
Nach dem Zeugnis der Quellen ist der Kult
des Heiligen Bischofs A. erst im letzten Drittel
des 11. Jh. in Trier aufgekommen, wo noch ein
bzw. zwei weitere Personen namens A. in der
Trierer Bischofsreihe genannten werden. Trier
galt als Reliquienmetropole, wo man bei zahl-
reichen Entdeckungen von Gräbern und auf
römischen Gräberfeldern aus Inschriften und
Grabbeigaben die Toten als Heilige zu identifi-
zieren suchte. Es ist denkbar, dass man im
späten 11. Jh. anlässlich einer Reliquienrivalität
in St. Maximin auf einen Sarkophag gestoßen
ist, dessen Inschrift einen A. erwähnt hat. Ob es
sich dabei aber tatsächlich um den Personenna-
men oder aber um das Appellativum „auctor“
im Sinne von „Schöpfer, Stifter“ gehandelt hat,
ist unklar. Da jedoch kein historischer Bischof
von Trier namens A. nachweisbar ist, vermutet
man eine Reliquientranslation von Metz nach
St. Maximin als Ausgangspunkt des Trierer
Auctorkultes. A. soll die Errettung Triers vor
Attilas Hunnen bewirkt haben. 1105 und 1107
wurden mehrere Auctorreliquien in das Kloster
Helmarshausen aus dem Trierer Kloster St.
Maximin überführt. Die Armreliquie dieses
Heiligen soll schon kurz nach ihrer Niederle-
gung im Kloster Helmarshausen u.a. mehrere
Heilungswunder bewirkt haben. Der Festtag A.
s von Metz wird am 10. August, derjenige sei-
nes Trierer Namensvetters am 20. August
begangen. Der Hilfe des heiligen Autor schrieb
man es zu, dass die Belagerung Brsgs im Jahr
1200 am Auctortag, dem 20. August durch den
Staufer Philipp von Schwaben erfolglos blieb,
denn sie wurde abgebrochen. Seitdem wurde A.
zum Brsger Schutzherrn und Belagerungsheili-
gen erhoben. Die Verehrung als signifer et spe-
cialis protector, als magister, dominus und
patronus machte A. auch mit der Zeit zum Stell-
vertreter seiner Stadt: A wurde in das Siegel der
Meinheit (1445), der Vertretung der fünf Weich-
bilde, aufgenommen, und der Brsger Groschen
(1499) trug sein Bild. Der Auctorkult stärkte das
Gemeinschaftsbewusstsein der Einwohner und
Bürger und wurde für die Einwohner der Stadt
gegenüber den welfischen Stadtherren wegwei-
send. Die Auctorpatrozinien an Brsger Kirchen,
Kapellen und Altären nahmen im 14. Jh. zu. Im
späten Mittelalter war er zum Schutzherrn der
Stadt bei jeder inneren und äußeren Bedrohung
und zum Garanten der Stadtfreiheit geworden.
Im 16. Jh. wurde das Auctorfest abgeschafft.
L: K. Naß, Der Auctorkult in Brsg und seine Vorläufer
im früheren Mittelalter, in: NdsJb 62, 1990, S. 153-207;
W. Ehbrecht, Stadt und Heilige, in: E. Widder (Hrsg.),
Vestigia Monasteriensia. Westfalen, Rheinland, Nie-
derlande, 1995, S. 225-236; E. Rohse, Der Chronist als
Hagiograph. Der Brsger Stadtheilige Sankt Autor im
Werk Hermann Botes, in: Eulenspiegel-Jb. 38 (1998), S.
11-69. – B: Jarck/Schildt, S. 369 (aus:
Berthold Meier,
Chronik, Kestner-Museum Hannover 39312).
C. Hillmann-Apmann
August d.J.,
Herzog zu Braunsschweig und
Lüneburg (Celle/Dan; Wol), (Pseudonym:
Gustavus Selenus)
* 10.04.1579 Dannenberg † 17.09.1666
Wolfenbüttel (Grab in der Hauptkirche BMV),
Regent, Gelehrter, Büchersammler.
Der jüngste Sohn des mit der Nebenlinie
Dannenberg abgefundenen Hzgs Heinrich von