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Im Kartenausschnitt (Abb. 26) ist die gegenwärtige Lage des Burgmühlengrabens eingezeichnet. Der Abschnitt zwischen dem
ehemaligen Hotel Kaiserhof (Bruchtor 2) bis Hutfiltern ist 1875 abgedeckt worden. Der Kanal hat auch hier ein Profil von 1,14 m
x 1,14 m, und besteht aus Sandsteinplatten.
Das Foto (Abb. 27) zeigt die Baugrube der Oberpostdirektion im Jahr 1878. Direkt neben dem in der Mitte abgebildeten Haus
(Friedrich-Wilhelm-Straße 50) kreuzt der bereits drei Jahre vorher abgedeckte Burgmühlengraben die Friedrich-Wilhelm-Straße
und verläuft unmittelbar an der Baugrube vorbei in Richtung Hutfiltern. Die Baulücken auf dem Graben an der Friedrich-Wilhelm-
Straße sind mit den Häusern Nr. 51 (Haus Anker) und Nr. 2 (ehemaliges Hotel Lorenz) erst später geschlossen worden.
Im Bereich der Kreuzung des Burgmühlengrabens mit der heutigen Friedrich-Wilhelm-Straße befand sich früher eine Wasserent-
nahmestelle, eine so genannte Fülle. Die Entnahmestelle war über einen Wassergang vom Kohlmarkt (zwischen Haus Nr. 9 und 10)
zu erreichen: den Amestieg!
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Er ist wohl der einzige – teilweise – noch erhaltene sichtbare Wassergang in der Stadt und somit ein
Beispiel für die vielen Wassergänge im alten Stadtgebiet, die als genossenschaftliche Einrichtungen den Anliegern die Nutzung
des Okerwassers ermöglicht haben.
Abb. 26 (oben):
Ausschnitt aus der Innenstadtkarte Braun-
schweig 2007.
Abb. 27 (rechts):
Baugrube der Oberpostdirektion, 1878.
Abb. 28 (oben): Kohlmarkt Haus-Nr. 9 / Eingang Amestieg.
Abb. 29 (links): Ausschnitt aus der Karte Burgbezirk Braunschweig, 1671.