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Die Sicherung der Abbaufläche vor dem Haubenschild erfolgte durch die den Grundwasserbedingungen angepasste Luftdruck-
erhöhung, um das Endringen von Grundwasser zu verhindern. Dazu wurde die Arbeitskammer mit Druckluft angefüllt (0,5 bar).
Das Ein- bzw. Ausschleusen der Mitarbeiter erfolgte über eine so genannte Topfschleuse (Dekompressionskammer). Die Ortsbrust
war jederzeit einseh- und begehbar, sodass auch größere Hindernisse im Zuge des Vortriebes abgebaut und abtransportiert
werden konnten. Das abgebaute Material wurde mit einem Förderband über einen Brecher in ein Spülbecken transportiert. Von
dort ist das Boden-Sand-Gemisch durch einen Wasserkreislauf (hydraulisch) übertage gefördert worden.
Den Vortrieb übernahmen vier Hydraulikstempel, sie pressten mit bis zu 400 t Druck die Maschine und den nachfolgenden Rohr-
strang zu den Zielbaugruben (Abb. 122).
Die Rohrstrecke zeigt die aneinander gefügten jeweils 3 m langen Stahlbetonrohre mit einem Innendurchmesser von 2 m (Außen-
durchmesser 2,4 m). Das Drachenprofil der Rohre sorgt für eine höhere Durchflussgeschwindigkeit bei Niedrigwasser und ver-
hindert Ablagerungen (Durchspüleffekt).
Die Baugrube für das unterirdische Pumpwerk, die zunächst als Zielbaugrube für die zweite Rohrstrecke (Abb. 123) diente, befand
sich in unmittelbarer Nähe des alten Hochwasserpumpwerks im angrenzenden Park.
Abb. 121: Blick aus dem Haubenschild der Vortriebsmaschine auf die Ab-
bauf läche, 2007.
Abb. 122: Vier Hydraulikstempel drücken die Vortriebsmaschine durch das
Erdreich, 2007.
Abb. 123 (oben): Einrichtung der Baugrube für das unterirdische Pumpwerk,
2007.
Abb. 124 (links): Rohrstrecke von der Startbaugrube bis zur Wilhelmstraße,
2007.