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abgemauert (Abb. 147); das ankommende Wasser haben Tauchpumpen abgesaugt. Dank guter Wetterprognosen wurden die
Arbeiten im August 2009 in einer niederschlagsfreien Zeit durchgeführt. Nach der Abmauerung sollte das Wasser mit einem so
genannten „Hamburger Heber“ durch die eingebrachte Öffnung im Gewölbe abgesaugt und hinter der Baustelle dem offenen
Grabenbett wieder zugeführt werden.
Der „Hamburger Heber“ ist von der Firma Hamburger Heber Vertriebs GmbH eingebaut worden. Der Heber arbeitet nach dem
Prinzip der ausgleichenden Gefäße. Er überbrückte die Baustelle im Burgmühlengraben; die maximale Förderleistung betrug
2,3 m³ pro Sekunde. Das Überbrückungsrohr hatte einen Durchmesser von 1,40 m.
Damit der Wasserfluss nicht abreißt, ist zum Betrieb des Hebers nur eine kleine Vakuumpumpe mit einer aufwändigen Steuerungs-
elektronik (Patent der Firma) erforderlich.
Um die gleiche Fördermenge mit normalen Pumpen zu erbringen, müssten erhebliche Energiekosten kalkuliert werden, da die
Pumpen ja rund um die Uhr eingeschaltet sein müssten. Der Energiebedarf des „Hamburger Hebers“ beträgt nur 2,5 %, verglichen
mit der Energie, die ein Pumpeneinsatz beansprucht.
Nach der Inbetriebnahme des „Hamburger Hebers“ war der alte Abfluss des Burgmühlengrabens wieder hergestellt. Auf der da-
zwischen liegenden Fläche konnte die Baugrube für die neue Trasse des Grabens ausgehoben werden.
Das Foto (Abb. 149) zeigt die komplette Rohrstrecke mit dem aufgesetzten Container, in dem sich die Vakuumpumpe mit der
Steuerungseinrichtung befindet. Die Abbildung 150 zeigt die Innenansicht des Containers.
Abb. 149: Gesamtansicht des „Hamburger Hebers“ mit Container für die
Vakuumpumpe, 2009.
Abb. 150: Innenansicht des Containers mit Vakuumpumpe und Steuerein-
richtung, 2009.
Abb. 148: Prinzipdarstellung eines „Hamburger Hebers“, 2007.