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Die Geschichte des Brockens
gaben viele Besucher von ihrer Anwesenheit
Kunde, in dem sie ihren Namen mit Silberstift
auf die Felsen schrieben.
„Weilen aber unter-
schiedliche Bösewichte sich nicht gescheuet, bey
ethlichen Namen einen Esels-Kopf zu machen, hat
solches nachgehens viele curieuse Personen ab-
geschreckt, daselbst ihr Gedächtnis auf solche Art
zu hinterlassen.“
– Hundert Jahre später waren
dann Kette und Schöpflöffel am Brunnen ver-
schwunden. Nur der Ring war noch vorhanden.
Eine weitere Erwähnung finden wir im
Jahre 1668. In jenem Jahr erschien ein Werk
von Johannes Praetorius (eigentlich Hans
Schultze, 1630-1680): Blockes=Berge Verrich
tung. Dieses Werk gilt einerseits als geogra
fischer Bericht, andererseits als Kompendium
der Hexenmythologie, die bekanntlich auf dem
Brocken eine überregional bedeutende Spiel-
stätte hat. Die 1732 von L. S. Bestehorn ge-
zeichnete und von Homann (Nürnberg) 1749
herausgegebene Karte
„Perspectivische Vorstel
lung des berühmten Brocken oder Blocksberges:
mit der jeweiligen Gegend, so weit solche von dem,
der auf der Spitze des Berges steht, gesehen
werden kann“
, basiert auf diesem von 1668 er-
schienenen Werk. Die Karte beschreibt einer-
seits das Panorama vom höchsten Gipfel des
Harzes, deren Reichweite die Grenze der Karte
bildet, andererseits zeigt sie eine Perspektive
auf diesen Standort.
Der Zeichner Bestehorn konnte nicht ein-
deutig identifiziert werden. Er wird, wie der
Historiker Wolfgang Crom in seinem Aufsatz
schreibt, unter anderem als 1744 verstorbener
preußischer Hauptmann Westehorn angesehen,
der die Grafschaft vermessen haben soll und
auf den diese Ansicht zurückgehen könnte. Die
Titelbild zu Johannes Praetorius:
Blockes=Berge Verrichtung.
Peter I., der Große, Kaiser von Rußland
(geb. 30. Mai 1672, gest. 28. Januar
1725). Peter der Große wanderte 1697 auf
den Brocken.