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Das Vereinswesen in Fallersleben
bekämpfer aufrecht. Sie verdeutlichen darüber hinaus,
dass die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr mehr ist
als gewöhnliche Vereinsarbeit.
Die Anfänge der Wehr in der Hoffmannstadt gehen
bis auf das Jahr 1875 zurück. Eine Chronik zum
125-jährigen Bestehen im Jahr 2000 weist aus, dass
nach dem aufgestellten Statut für eine Freiwillige
Feuerwehr vom 21. März 1875 den Bürgern noch ein
langer Gang durch behördliche Institutionen bevor-
stand. Denn den Segen zur Gründung mussten zu-
nächst der Amtshauptmann Stuckenschmidt sowie der
Magistrat des damaligen Fleckens Fallersleben geben.
Erst auf dieser Grundlage gab es die Genehmigung von
der Königlich-Preußischen Landdrostei Lüneburg, der
oberen Verwaltungsbehörde. Aber das dauerte. Zumal
Konflikte zwischen den Gründern der Freiwilligen
Feuerwehr sowie Magistrat und Landwehrverein das
Vorhaben nur schleppend voranbrachten. Aber was
lange währt … 1894 jedenfalls existierte die Frei-
willige Wehr, deren „mindestens 17 Jahre alten Mit-
glieder im Dienste Nüchternheit, Pünktlichkeit, Ruhe,
Ausdauer, Gehorsam und Mut“ zu zeigen hatten. Es
war das Jahr, als die Brandbekämpfer in der Hoff-
mannstadt mit einer von Pferden gezogenen Hand-
druckspritze ausgestattet wurden und anrückten. Ein
Utensil, das bis heute seine Funktion erfüllen könnte.
Das historische Gerät ist nach wie vor betriebsbereit.
Mitglieder der Feuerwehr-Altersabteilung demons
trieren das während besonderer Veranstaltungen, zum
Beispiel bei „Tagen der offenen Tür“, ganz gern einmal.
Inzwischen, im Jahr 2010, sieht die Ausrüstung der
Freiwilligen Feuerwehr Fallersleben, die eine mit
modernen Gerätschaften ausgestattete Schwerpunkt
wehr ist, selbstverständlich viel umfangreicher aus als
vor mehr als 100 Jahren. Der amtierende Ortsbrand-
meister Stephan Boger, Jugendleiter Thomas Angerer
und Ex-Ortsbrandmeister Friedrich Wandschneider
zählen auf: „Drehleiter, Hilfeleistungslöschfahrzeug,
Löschgruppenfahrzeug, Gerätewagen, Einsatzleitwagen,
und, und, und … “ Eine komplette Ausrüstung, derer es
unter anderem in den Jahren 2006 und 2007 besonders
bedurfte. Es war die Zeit, von der Stephan Boger und
seine Kameraden sagen: „Kaum hattest du die Schläuche
gereinigt, kam der nächste Alarm und der nächste Ein-
satz.“ Zwei Großbrände in der Sandkämper Straße, ein
Brand in der Hafenstraße. Und auch das Feuer, dem das
Angetreten zum Appell: Die Freiwillige
Feuerwehr 1928.