Seite 51 - Fallersleben

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1.000 Jahre Forstgeschichte
Der Beginn des 17. Jahrhunderts ist durch den
30-jährigen Krieg geprägt. 1626 eroberte Wallenstein
die Wolfsburg. Ab 1627, als die kaiserlichen und später
die schwedischen Truppen auch in Fallersleben ein-
fielen, wird der Barnbruch zum Zufluchtsort für
Mensch und Vieh. Die Reiter des Herzogs Christian von
Braunschweig-Lüneburg verfolgen die Bewohner sogar
bis dorthin, um verstecktes Vieh zu finden.
In einer Schrift aus dem Jahr 1877 heißt es in Er-
innerung an das Jahr 1640:
„Um diese Zeit war der Drömling und Barnbruch,
der damals mit diesem noch zusammenhing und durch
Sümpfe und Moraste fast unzugänglich war, der all-
gemeine Zufluchtsort für die Einwohner der Um-
gebung. Bei Stellfelde stand ein Wachthurm, worauf
der Förster ein Feuerzeichen gab, wenn sich feindliche
Streiter naheten. Noch jetzt bekommt der Oberförster
zum Stellfelde von mehreren Leuten, wovon einige
sogar im Braunschweigischen wohnen, 190 Stück
Brod.“ Auch in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges
hatten einige Fallerleber ihre Handwagen gepackt, um
im Barnbruch Zuflucht zu suchen.
Aus diesen Zeilen wissen wir, dass auch im
30-jährigen Krieg ein Förster in Stellfelde wohnte und
für den Schutz der Fallersleber Bewohner von großer
Wichtigkeit war. Das damalige Forsthaus wurde wahr-
scheinlich kurz nach diesem Krieg so ausgebaut, wie
es bis zu seinem Abriss im Jahr 1962 zu sehen war.
In den großen Waldflächen drohte dem Vieh auch
andere Gefahr. Überall wird von großen Wolfsplagen
berichtet, um 1626 finden in den hiesigen Wäldern
organisierte Wolfsjagden statt. Am Ende des Krieges
sind in Fallersleben das Vorwerk des Amtshofes (1636)
und andere Häuser abgebrannt und Hofstellen zerstört.
Bauholz wird benötigt.
Nach einem Bericht des Großvogtes Jürgen von der
Wense und seiner Bitte an den Herzog, den Wiederauf-
bau zu befehlen, gibt dieser Bauholz aus dem Barnbruch
frei.
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Aber auch das Vieh brauchte dringender denn je
den Barnbruch. Das Waldgebiet spielte für die Fallers-
leber und deren Viehernährung weiter die entschei­
Zigeunereiche im Barnbruch.