Seite 81 - Fallersleben

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Feier des Deutschlandliedes, trat aber noch im Jahr
seiner Wahl wegen seiner beruflichen Belastung
zurück. Ihm folgte 1965 der junge Stadtdirektor Dr.
Walter Frühling, in dessen Amtszeit vor allen Dingen
die Katalogisierung der Bibliothek durch die Realschul­
lehrerin Doris Riol fiel. Im Archiv der Gesellschaft
wurden zu der Zeit die Forschungen des Freiburger
Studenten Peter Hans Nelde über „Flandern in der Sicht
Hoffmanns von Fallersleben“ unterstützt. Seine Dis­
sertation stand am Anfang einer Hoffmann-Forschung,
die nach dem Krieg das Bild vom deutschtümelnden
Chauvinisten Hoffmann korrigieren sollte, das ihm
nach dem nationalsozialistischen Missbrauch seines
Werks anhaftete.
Auf Dr. Frühling folgte der Fallersleber Verwaltungs­
angestellte Theodor Kröger 1969 als vierter Präsident.
In seine Amtszeit fällt 1972 die Eingemeindung in die
Stadt Wolfsburg und damit verbunden eine grund­
legende Veränderung im Selbstverständnis und Status
der Hoffmann-Gesellschaft. War sie bis dahin der ein­
zige Kulturverein einer Kleinstadt, eng verzahnt, gerade­
zu in Personalunion, mit den politischen Entscheidungs­
trägern der Gemeinde, so wurde sie jetzt eine von vielen
Einrichtungen einer kleinen Großstadt, die zudem ver­
ständlicherweise keine vergleichbaren Traditionen
pflegte, sondern entschlossen den Weg in die Moderne
beschritt. Zunächst zögernd und nicht ohne Fallersleber
Drängen nahm die Stadt dann aber doch die hier ge­
Ein Ausflug der HvF-Gesellschaft nach
Corvey 1968.
Theodor Kröger.