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Das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum
zu 16.000 Besucherinnen und Besucher im Museum
die vielen interessanten und begeisternden Aspekte der
Biographie und des Werkes dieses Fallerslebers. Sonder
ausstellungen sowohl zu zeitgeschichtlichen Themen
als auch zu Leben und Werk des Dichters und be
sondere pädagogische Projekte holten immer wieder
neue und auch ganz junge Besucher ins Haus. Und zu
dem viele Gäste nach Wolfsburg: Etwa zur Hälfte
kommen die Museumsbesucher aus der ganzen Bundes
republik und dem Ausland, darunter sind auch viele
Journalisten, Wissenschaftler und Pädagogen.
Die umfangreiche Sammlung zu Leben und Werk
des Dichters (v. a. Autographen und Druckwerke),
wurde – aktiv unterstützt durch die Hoffmann-von-
Fallersleben-Gesellschaft – in den letzten Jahrzehnten
intensiv auch von Forschungseinrichtungen im In- und
Ausland genutzt. Die Hoffmann-von-Fallersleben-Ge
sellschaft initiierte seit 1998 drei große wissenschaft
liche Symposien, die Forschungsimpulse besonders in
den Universitäten Braunschweig, Wroclaw/Breslau und
Würzburg setzten. Sie leistet mit Veranstaltungen,
Publikationen, einer von ihr betreuten Studienstätte
für Schüler und Studenten und einem seit dem Jahr
2000 u.a. an Peter Rühmkorff, Walter Kempowski und
Nobelpreisträgerin Herta Müller vergebenen Hoff
mann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur
zahlreiche wichtige Beiträge zur historisch und
realistisch würdigenden Sicht des Dichters. Wichtige
Leistungen Hoffmanns besonders für den Kampf um
freiheitliche Demokratie und die Einheit Deutschlands,
für die Musiktradition und Literatur- und Sprach
wissenschaft sind hierdurch noch deutlicher geworden.
Seine Bedeutung für die deutsche Politik- und Kultur
geschichte wird inzwischen im und am nieder
sächsischen Landtag wie auch imWolfsburger Rathaus
in Denkmalen geehrt.
So hat sich das schon 1991 bereits facettenreiche
Bild dieses vielseitigen Dichters weiter differenziert:
Die großen wissenschaftlichen und poetischen Leis
tungen Hoffmanns, sein großes Interesse nicht nur an
der deutschen sondern auch an niederländischer und
polnischer Literaturüberlieferung, seine große Popu
larität und Wirkung in der Freiheitsbewegung der Vor
märzzeit und die große Bedeutung seiner Dichtungen
in der deutschen Musikgeschichte treten immer deut
licher hervor. Und auch das Bild seiner Persönlichkeit
– eines Menschen voller Selbstbewusstsein, Zivil
courage und Kompromisslosigkeit auf der einen, seine
Geselligkeit, Liebesfähigkeit, Nähe zur Natur und sein
Witz auf der anderen Seite – ist heute immer deutlicher
erkennbar.
Und vor allem: Mit dem wunderbaren Erlebnis der
Friedlichen Revolution der DDR-Bürger im Jahr 1989
und dem Fall der Mauer ging endlich Hoffmanns so
intensiv ersehnte Hoffnung in Erfüllung: Ein einiges,
friedliches und in der Völkergemeinschaft anerkanntes
Deutschland. Heute, nachdem ein heiteres Fußballfest
im Jahr 2006 zeigte, wie freundlich und weltoffen
dieses geeinte Deutschland den Nationen der Welt be
Der im Museumsnamen bereits
formulierte erweiterte Anspruch eines
„Museums zur Geschichte deutscher
Dichtung und Demokratie im 19. Jahr-
hundert“ wurde u.a. auch im ersten
Raum zu den „geistigen Strömungen im
Deutschland im 19. Jahrhundert“ ein-
gelöst.