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Die Süße der Industriegesellschaft
Grundsteinlegung am 1. Mai in Betrieb. Als erster
Fabrikdirektor wurde der bis 1901 in seiner Position
verbleibende Alfred Ahlers berufen, dem aber bis zum
Ende der ersten Rübenkampagne am 17. Januar 1880
nur noch eine Betriebszeit von fünf Wochen blieb, in
denen 82.500 Zentner Rüben verarbeitet und 5.796
Zentner Rohzucker und 1.410 Zentner „Nachprodukt“
hergestellt wurden. Die erzielten Preise von 33,96 Mark
je Zentner Rohzucker ermöglichten zum einen die Be
zahlung der Liefermengen mit 1 Mark je Zentner Rüben
und zum anderen den Ausweis eines Betriebsgewinns
von mehr als 36.000 Mark sowie die Gewährung einer
fünfprozentigen Dividendenzahlung.
Auch wenn in der ersten kompletten Kampagne vom
21. September bis 12. Dezember 1880 eine Gesamtver
arbeitung von fast 270.000 Zentnern Rüben und eine
Verfünffachung der Rohzuckererzeugung auf 22.011
Zentner verzeichnet werden konnte, begrenzte die Ver
arbeitungskapazität die Rentabilität des Betriebs. Zur
Fabrik, die seit August 1879 über ein Anschlussgleis an
die Hauptbahn verfügte, gehörte anfänglich der nach
Westen vorgelagerte Rübenschuppen, aus dem die
Rüben mittels eines von Hand bestückten Transport
bandes in die Trommelwäschen gelangten. Nach der
Reinigung sortierten etliche Frauen im sogenannten
Karussel verrottete Rüben aus, bevor die Rüben zur Be
Mehrfach umgeschriebene
Aktie.