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menden Achse verbindet. Die Figur des
Stehenden überschneidet nur an einer
Stelle diese Achse: Seine Hand befindet
sich genau auf dieser Linie, so daß beide
Bildhälften ineinander verankert wer-
den. Bildvordergrund, -mittelgrund und
Hintergrund sind so durch fotografische
Mittel austariert und doch zueinander in
engen, auch inhaltlichen Bezug gesetzt.
Auch bei einer der für Steffens nicht un-
gewöhnlichen Montagen bzw. Collagen
sucht er den Kontrast. Die linke Bildhälfte
wird beherrscht durch ein Fachwerkhaus,
vor dessen Fassade Passanten auf den
Betrachter zuschreiten. Daneben ragt das
Hochhaus der TU ins Bild und füllt die
rechte Bildhälfte. Davor schlendert eine
Gruppe modern gekleideter junger Men-
schen in die Tiefe des Bildes, wodurch
suggeriert wird, daß sie ins Gebäude
eintreten. In der Verbindung von Jugend
mit der Ausbildungsstätte zukünfti-
ger Forscher und Ingenieure liegt die
Deutung nahe, daß hier der Weg in die
Zukunft symbolisiert wird. Damit schafft
Steffens eine symbolhafte Umsetzung
jenes Prinzips, das auch das Werk des
Haus
Salve Hospes
(vor) 1970
24,0 x 23,1
Die klassizistische Villa wurde 1805–1808 von Peter Joseph Krahe für den
Kaufmann Dietrich Wilhelm Krause erbaut. Seit 1946 befindet sich hier
der Sitz des Kunstvereins Braunschweig.