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Kapitel 4
Das Privatleben und die Frauen
des Herzogs Wilhelm
„Und wenn ich je mich vor dem Abend scheute:
Die Sonne sank und sah noch, was mich freute”
(Goethe, Elegie)
Es ging dem
74-
jährigen Goethe nicht gut, als Wilhelm von Humboldt ihm am
17
. No-
vember
1823
in Weimar einen Besuch abstattete. Johann Peter Eckermann, literarischer
Begleiter und Sekretär des Dichters, notierte über den Gesundheitszustand Goethes:
„Sein Übel scheint nicht nur physischer Art zu sein. Es scheint vielmehr, daß die
leidenschaftliche Neigung, die er in diesem Sommer in Marienbad zu einer jungen
Dame gefaßt und die er jetzt zu bekämpfen sucht, als Hauptursache seiner jetzigen
Krankheit zu betrachten ist.” Und an anderer Stelle schreibt
511
Eckermann, dass nach
Sängerin Luise Emilie Methfessel