Seite 129 - Kirchenbuch

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Di e ver fasste K i rche und di e l andese i genen Hochschu l en
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DI E UNI VERSI TÄT HELMSTEDT (1576 -1810)
von I nge Mager
Die am 15. Okt. 1576 nur aufgrund eines kaiserlichen Privilegs
durch Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1568-89)
gegründete Academia Julia war die erste evangelische Neugrün-
dung im norddeutschen Raum.
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Sie sollte vorrangig der Eliten-
ausbildung und der Festigung des lutherischen Bekenntnisstan-
des im eigenen Territorium dienen. Im Frühjahr 1810 schloss sie
unter Jérôme Bonaparte ihre Tore für immer. Bis 1634 stand die
recht gut dotierte Hochschule unter wolfenbüttelschem Protekto-
rat, von 1635-1745 war sie gesamtwelfisch, danach gehörte sie
dem neuen Haus Braunschweig. Bis zum Ausbruch des 30-jähri-
gen Krieges war Helmstedt drittgrößte Reichsuniversität nach
Leipzig und Wittenberg. Infolge der Universitätsgründungen in
Kiel (1665), Halle (1694) und Göttingen (1737) begann ein spür-
barer Studentenrückgang.
Die außer den Bestimmungen für das Jura- und Medizinstudium
auf David Chytraeus zurückgehenden Statuten sicherten der
Hochschule ein humanistisch-melanchthonisches Gesamtprofil.
Abb. 1:
Ansicht der Universität
Helmstedt aus dem 17.
Jahrhundert, Quelle:
Topographia vnd
Eigentliche Be-
schreibung der
Vornembsten Stäte,
Schlösser [...] in denen
Hertzogthümer Braun-
schweig und Lüneburg
[...], Franckfurt:
Merian 1654, oben
neben S. 114.