Seite 132 - Kirchenbuch

Basic HTML-Version

742
K l aus Renner
Witterungseinflüsse überstanden, so dass sie bis heute als bedeu-
tendes Kulturerbe die Silhouetten der Städte und das Ortsbild vie-
ler Dörfer bestimmen.
Weiteren Klostergründungen der
Benediktiner
begegnen wir in
St. Aegidien Braunschweig (1115), in der romanischen Basilika
Clus (1124), in der Stiftskirche St. Peter und Paul Königslutter
(1125) und in der Stiftskirche Neuwerk Goslar (1186), der
Augus-
tiner
in der St. Lorenzkirche Schöningen (983), in der Ruine der
Klosterkirche Riechenberg (1117) und in der Klosterkirche St. Ma-
rienberg Helmstedt (1176), der
Franziskaner
in der Brüdern­
kirche Braunschweig (1038) sowie der
Zisterzienser
in den
Klosterkirchen Walkenried (1127), Mariental (1138), Riddagshau-
sen (1145) und Michaelstein (1147). Von Niederlassungen der
Jo-
hanniter
zeugen die Komturei­kirche St. Johann in Süpplingen-
burg (1130) sowie des
Deutschritterordens
die einstige
Archidiakonatskirche und spätere Ordenskapelle in Lucklum
(um 1267).
Besondere Marksteine in der Entwicklungsgeschichte des roma-
nischen Baustils in Norddeutschland sind die Stiftskirche
St. Anastasius und Innocentius Gandersheim in seiner dritten,
der heutigen Gestalt (1060-1090) als Pfeilerbasilika, die Stiftskir-
che St. Peter und Paul Königs-
lutter mit der Grabstätte von
Kaiser Lothar III. (gest. 1137)
und das um 1030 von den Bru-
nonen gegründete Kollegiats-
stift St. Blasii in Braunschweig.
Ab 1173 ließ Heinrich der
Löwe die Stiftskirche St. Blasii
durch einen Domkirchenneu-
bau ersetzen, in dem er 1195
seine letzte Ruhestätte fand.
Viele bedeutende
Stadtpfarr-
kirchen
geben Zeugnis von
der Glaubenskraft der Vorfah-
ren, aber auch von ihrem Re-
präsentationswillen und ihren
baumeisterlichen Leistungen.
Abb. 2:
Komtureikirche in
Süpplingenburg
Foto: Jutta Brüdern