K i rchenbau im Braunschwe i ger Land
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Den Bürgern galten die Kirchtürme als Stadtkrone, die darin auf-
gehängten Glocken neben dem Rufen zu den Gottesdiensten als
Signal bei Unwetter, Brand und kriegerischen Ereignissen, hin
und wieder auch als Zeichen des Stolzes in den Auseinanderset-
zungen mit den Herzögen. Zumeist auf romanischen Ursprüngen
aufbauend, prägen Veränderungen und Erweiterungen in der
Gotik, teilweise der Wiederaufbau nach Kriegszerstörungen und
Restaurierungen während der vergangenen Jahrzehnte das heu-
tige Erscheinungsbild der Stadtkirchen. Zu ihnen gehören in
Braunschweig
St. Magni (1031/1252 – Wiederaufbau und Umge-
staltung 1956-64), die gotischen Hallenkirchen St. Michaelis
(1157), St. Martini (1180-90), St. Andreas (1225-30), St. Katharinen
(1227) und St. Petri (1260), in
Helmstedt
die spätgotischen Hal-
lenkirchen St. Stephani (1282) und St. Walpurgis (1160 – ur-
sprünglich Kapelle), in
Schöningen
St. Vincenz (1429-60), in
Kö-
nigslutter
die Stadtpfarrkirche St. Sebastian und Fabian (um
1200) und in
Blankenburg
die romanische Gewölbebasilika
St. Bartholomäus (um 1200).
Mit Eingliederung der Stadt
Goslar
in die Landeskirche im Jahr
1942 vermehrte sich der Bestand an historischen Stadtkirchen. Zu
ihnen zählen die ursprünglich flachgedeckte Basilika St. Jakobi
Abb. 3 (links):
Stiftskirche in
Bad Gandersheim
(Mittelschiff),
Foto: Jutta Brüdern
Abb. 4 (rechts):
Domkirche St. Blasii in
Braunschweig, die
heutige Bischofskirche
(Vierung und Chor, mit
Grabstätte Heinrichs
des Löwen und seiner
Frau Mathilde),
Foto: Jutta Brüdern