Seite 147 - Kirchenbuch

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Das Posaunenwer k der Landesk i rche
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DAS POSAUNENWERK DER L ANDESK IRCHE
von Klaus Renner
Vertriebene Protestanten aus Böhmen und Mähren mit ihren
„Kirchenposaunen“, die Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf
(1700-1760) in seinen schlesischen Besitzungen siedeln ließ, wa-
ren die Keimzelle für eine der ältesten Laienbewegungen in unse-
rer Kirche. „Unter des Herrn Hut“ fanden nicht nur die Herrnhu-
ter Losungen, sondern von der Mitte des 19. Jahrhunderts an
auch das geistliche Blasen in Verbindung mit Erweckungsbewe-
gungen Verbreitung in deutschen Landen und darüber hinaus.
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Das Ausbleiben volksmissionarischer Strömungen in der Braun-
schweiger Landeskirche mag der Grund dafür gewesen sein,
dass erst relativ spät hierzulande Posaunenchöre entstanden. Die
ältesten Chorgründungen sind aus Neuerkerode (1877), Hassel-
felde (1898) und Wolfenbüttel (um 1898) bekannt. Im Jahre 1928
rief der damalige Pfarrer Martin Erdmann (1896-1977) in seiner
Gemeinde Warberg einen Posaunenchor ins Leben. Im April
1930 schlossen sich 9 Bläserchöre unter seiner Leitung als Lan-
desobmann und Posaunenwart zum
Landesverband Braun-
schweigischer Posaunenchöre
zusammen. Trotz schwieriger äu-
ßerer Bedingungen wurde gemeinsam mit dem Jugendwerk der
Landeskirche im Rahmen eines „Luthertages“ im November 1936
zu einem ersten Landesposaunentag nach Braunschweig einge-
laden.
Abb. 1:
2. Landesposaunentag
in Gandersheim
(1937), 4.v.r. Landes-
obmann Martin Erd-
mann, Fotonachweis:
Archiv des
Posaunenwerks