Seite 19 - Kirchenbuch

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behandeln die Entwicklung in Kirchenmusik, Kirchenbau und Kirchenkunst, die reli-
giöse Unterweisung, das Verhältnis zu anderen Religionen und Konfessionen, Schule,
Mission und Diakonie.
Die Beiträge verfolgen von einigen Ausnahmen abgesehen keinen vordergründig bio-
graphischen Ansatz, wie ihn Johannes Beste benutzte, um den gebotenen Mittelweg
zwischen allzu realer und allzu abstrakter Darstellung zu vermeiden. Dennoch gilt
den Menschen in der Kirche vielfach der Blick, den die Braunschweigische Kirchen-
geschichte prägenden Persönlichkeiten ebenso wie den für die Kirche tätigen Perso-
nengruppen, den Pfarrern, Küstern und Lehrern. Der besonderen religionsbewahren-
den Rolle der Frauen, die lange Zeit geradezu im Widerspruch zu ihren
Mitspracherechten und Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Kirche stand, sowie den
weiblichen Berufen in Diakonie und Kirche ist ein eigener Beitrag gewidmet.
Um den Fluss der Gesamtdarstellung nicht unnötig zu unterbrechen, wurden einige
Themen in sogenannten Kastenartikeln, welche im Textbild grau hinterlegt erschei-
nen, gesondert behandelt. Diese Methode der Hervorhebung oder Vertiefung ist so-
wohl in den chronologisch angelegten Beiträgen des ersten Teils als auch in den the-
matisch geordneten Beiträgen des zweiten Teils anzutreffen. Die Kastenartikel können
sich innerhalb eines längeren Beitrags oder am Ende eines solchen befinden. So folgt
dem Beitrag über Kirche und Hochschulen beispielsweise ein Kastenartikel über die
Universität Helmstedt, um auf deren besondere kirchengeschichtliche Bedeutung
hinzuweisen. Dem Beitrag über die Evangelische Klosterpolitik ist ein Kastenartikel
zum Kloster zur Ehre Gottes nachgestellt. Anhand dieses späten Beispiels einer evan-
gelischen Klostergründung wird auf die besondere Situation und Problematik der
Konvente in der neueren Zeit hingewiesen.
Bei aller Themenvielfalt und der mit dem Buch verfolgten Absicht, einen Überblick
über die gesamte Landeskirchengeschichte zu bieten, erhebt das vorliegende Werk
jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Manch eine verbliebene Lücke ist auch
dem Entstehungsprozess des Werkes geschuldet, welches ohnehin weit über seine ur-
sprünglich geplante Dimension hinaus gewachsen ist. So soll es grundsätzlich als An-
regung verstanden werden, die Studien zur Geschichte der Landeskirche zu vertiefen
und fortzusetzen. Lohnende Arbeitsfelder wären beispielsweise das Verhältnis zur re-
formierten Kirche, die Geschichte des Marienstifts, die Entwicklung der kirchlichen
Männerarbeit oder andere Bereiche der gesamtkirchlichen Arbeit.
Den Beteiligten an dem vorliegenden Werk gilt mein herzlicher Dank für ihre Mit-
arbeit, ihre Kreativität und die Geduld, die der Entstehungsprozess eines solchen Ge-
meinschaftswerkes von Allen erfordert. Neben den Herausgebern haben 14 Autorin-
nen und Autoren zum Teil mehrere Beiträge beigesteuert. Die Entscheidung für eine