Evange l i sche K l osterpo l i t i k
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EVANGEL ISCHE KLOSTERPOL I T IK
von I nge Mager
In der mittelalterlichen Stadt Braunschweig befanden sich 2 Ka-
nonikerstifte, 4 Klöster, 2 Ritterordensniederlassungen und meh-
rere Beginenhäuser. Im fürstlichen Gebiet unserer Landeskirche
wurden im Laufe des Mittelalters außer dem Kanonissen-Reichs-
stift Gandersheim 7 Männerklöster bzw. Stifte von frommen Ade-
ligen, Fürsten oder Bischöfen gestiftet: Amelungsborn, Clus,
Helmstedt St. Ludgeri, Königslutter, Mariental, Riddagshausen
und Schöningen. Das 1510 von Heinrich d. Ä. gegründete Franzis-
kanerkloster in Gandersheim markiert den Endpunkt.
Nach der Hildesheimer Stiftsfehde – 1523 bis 1643 – gehörten fer-
ner die mittelalterlichen Klöster St. Georgen (Grauhof) bei Gos-
lar, Riechenberg bei Goslar und Ringelheim zum Fürstentum
Braunschweig-Wolfenbüttel. Die Zisterze Michaelstein fiel erst
1599 zusammen mit der Grafschaft Blankenburg an. Darüber hin-
aus gab es ursprünglich noch 5 Frauenklöster, und zwar Bruns-
hausen, Gandersheim St. Marien, Helmstedt St. Marienberg, Kem-
Abb. 1:
Kloster Amelungsborn,
Foto: J. Brüdern