Frauen i n der Braunschwe i g i schen K i rchengesch i chte
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FRAUEN IN DER BRAUNSCHWE IGISCHEN
K IRCHENGESCHICHTE
von Kr ist ina Kühnbaum-Schmidt
Die Rolle der Frauen in der Geschichte und Kirchengeschichte
war über weite Strecken noch weniger als die der Männer von
Wahlmöglichkeiten geprägt – einzig aufgrund ihrer Zugehörig-
keit zum weiblichen Geschlecht blieben Frauen Rechte und Mög-
lichkeiten verwehrt, über die Männer, und sei es auch nur in ge-
ringstem Maße, wie selbstverständlich verfügten. Bis ins
20. Jahrhundert wurde weitgehend von Männern bestimmt, wel-
che Pflichten, Aufgaben und gesellschaftliche Positionen Frauen
übernehmen sollten oder konnten, und neue Rollen und Positio-
nen oder gar Freiräume für ein von den eigenen Interessen und
Fähigkeiten geprägtes Leben mussten Männern abgetrotzt oder
mit ihrer Hilfe erobert werden. Auf diesem Hintergrund soll in
einem sehr kleinen Überblick spezifisch weiblichen Rollen, Auf-
Abb. 1:
Wandteppich aus
Steterburg, 1560.
Abgebildet sind die
beiden Gründerinnen,
Gräfin Frederunda und
ihre Mutter Hathewig,
mit der mittelalter-
lichen Stiftskirche
(Original: Wolfen-
büttel, Museum im
Schloss),
Foto: Jutta Brüdern