DIE ERSTEN BRAUNSCHWEIGER FLUGPLÄTZE
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Exer“? Der war 1889 durch das „Königlich Preußische Kriegsministerium“
zur Nutzung für militärische Übungen von der „Herzoglich-Braunschweig-
Lüneburgischen Cammer“ gepachtet worden. Nun waren vorher schon des
Öfteren diese riesigen Ländereien der Klosterdomäne St. Leonhard, so ihr
offizieller Name, vom Militär genutzt worden, ein Gebiet heute etwa zwi-
schen J. F. Kennedy- und Leonhardplatz im Norden und Mascherode im Sü-
den, Bürger- und Richmondpark imWesten und Rautheim im Osten. Dieser
Bezirk wurde damals nach und nach veräußert oder verpachtet, u. a. an die
Eisenbahn, an die sich ausbreitende Stadt für Straßen, Siedlungen, Parks, etc.
Ein verbliebenes Gebiet von fast 117 ha mit Grasflächen, Buschland, Sand-
gruben, Wäldchen und einem „Feldherrenhügel“ machte nun diesen „Gro-
ßen Exerzierplatz“ aus, der sich aber nur anteilig zum Exerzieren eignete.
Seine relativ offenen und trittfesten Grasflächen jedoch sollten sich auch gut
zum Landen und Starten leichter Flugzeuge eignen, wie man im Jahre 1910
mit dem erstmaligen Vorf liegen eines Flugzeuges in Braunschweig, des
Wright-Flyers A, erleben konnte und sollten ebenso für Start und Landung
von Luftschiffen geeignet sein, wie man ebenfalls 1910 hier erstmals bei Auf-
bau, Start, Fahrt und Landung eines halbstarren Parseval-Luftschiffes PL 5
sehen konnte (siehe Seite 9 ff.).
Großer Exerzierplatz an der Salzdahlumer Straße. Ausschnitt
aus dem Plan der Stadt Braunschweig 1915/16 (Archiv Ackermann)