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„Urlaub. Drei Wochen Griechenland.“ Er klatschte
in die Hände, rieb sie aneinander, streifte noch ein-
mal mit einem Blick seine Armbanduhr, beugte sich
vor und spähte durch die Windschutzscheibe. „Am
Dorfplatz links, der Vorfahrtsstraße Richtung Fried-
hof folgen und dann rechts ins Neubaugebiet.
Bevenrode soll übrigens eine hübsche Kirche haben.
Im Glockenturm nisten Wanderfalken.“
„Was du nicht alles weißt.“
Behringer richtete sich auf und lachte. „Meine
Nichte ist im BUND. Zurzeit regt sie sich fürchter-
lich wegen der Schwarzspechte auf. Die leben dort,
wo der Wald wegen des Flugplatzausbaus gefällt
werden soll.“
Schneider seufzte. „Ist auch schade um jeden
Baum, finde ich.“
„Der Dorfplatz … pass auf!“
Schneider setzte den Blinker, ließ einen Last-
wagen passieren, bog ab, folgte nach Behringers Be-
schreibung der Straße und steuerte kurz darauf
durch das Neubaugebiet, in dem noch Lücken
klafften wie fehlende Zähne in einem Gebiss.
Behringer kramte den Haftbefehl aus dem Hand-
schuhfach, überf log die Adresse und blickte suchend
zu den Häusern hinüber.
„Das Nächste auf der rechten Seite müsste es sein“,
sagte er.
Schneider zog den Wagen zum Straßenrand. Der
Passat rollte aus und stoppte. Behringer stieß die Bei-
fahrertür auf und verharrte. Für einen Moment war
ihm, als bliese ihm ein riesiger Fön Staub und Hitze
ins Gesicht.