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spitzte die Lippen. „Das Zusammenleben der beiden
war bestimmt nicht einfach. Geldprobleme. Dazu
ihre hohen Ansprüche, das Haus und der Garten. Die
Erziehungsprobleme, Frau Raiders frühere Gewalt-
erfahrungen. Vielleicht hat sie ihm so zugesetzt, dass
er ausgerastet ist, egal wie sanft er sonst war.“
„Wir brauchen mehr Informationen.“ Behringer
stand von seinem Stuhl auf und trat vor die Magnet-
tafel. „Heller und Brauer! Ihr nehmt euch die rest-
lichen Nachbarn vor, vor allem die, die morgen aus
dem Urlaub zurückkommen. Und kümmert euch
auch um die früheren Partner von Frau Raider.
Schneider und ich befassen uns mit den Lauen
schmitts.“ Er rieb sich die Hände. „Es ist spät.
Machen wir Feierabend.“
„Weinchen auf den Okerterrassen?“ Schneider
puffte Behringer mit dem Finger an die Schulter.
„Die Oker ist zwar nicht das Mittelmeer, aber immer-
hin Wasser.“
Behringer pf lückte die Fotos von der Tafel und
drehte sich zu ihm um. „Irgendwie“, sagte er, „habe
ich das Gefühl, dass wir etwas übersehen.“
Schneider schnalzte mit der Zunge. „Wenn sie ihn
erschlagenhätte, wäre es nachvollziehbarer, stimmt’s?“
Behringer kniff die Augen zusammen. Einen
Augenblick starrte er Schneider an. Im nächsten
Moment lächelte er. „Einverstanden“, sagte er. „Das
mit dem Wein, meine ich.“
Die Sonne versank hinter dem nahen Kiefern-
wald. Behringer ließ seinen Blick über die Häuser
und Baulücken gleiten.