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und Bußgelder, vor allem wegen Beleidigung. In
Lehndorf, wo die Eheleute vor ihrem Umzug nach
Bevenrode gewohnt haben, ist er einmal mit einem
Spaten auf einen seiner Nachbarn losgegangen. Dieser
hatte es gewagt, Laub auf sein Grundstück zu
schippen, Blätter, die von Lauenschmitts Kastanie
stammten. Und was auch immer wieder vorkam: Er
verbrannte Abfälle im Garten, und zwar immer dann,
wenn er sicher war, dass der Qualm zu den Leuten
zog, die er nicht ausstehen konnte.“ Behringer rieb
noch einmal sein Kinn, dann senkte er die Hand.
„Ich denke“, sagte er. „Der gehört auf jeden Fall zum
Kreis unserer Hauptverdächtigen.“ Er sah auf. „Wann
haben die Nachbarn Raider oder sein Auto eigentlich
zum letzten Mal gesehen?“
Heller und Brauer zuckten fast gleichzeitig mit
den Schultern.
„Dazu gab es widersprüchliche Angaben. Raider
scheint so ziemlich unsichtbar gewesen zu sein.
Doch einer aus der Straße will seinen Mercedes das
letzte Mal vor zwei Tagen gesehen haben. Das
könnte bedeuten“, fuhr Heller fort, „dass sich Raider
schon seit zwei Tagen auf der Flucht befindet.“
„Oder sich irgendwo versteckt hält“, fügte Brauer
hinzu.
„Das Motiv! Warum sollte Raider Frau und Toch
ter töten?“ Kriminalkommissarin Norten beugte
sich auf ihrem Platz vor, die Ellenbogen auf die
Oberschenkel gestemmt und die Hände ineinander
verschlungen.
„Vielleicht Beziehungsprobleme. Totschlag im
Affekt. UnddieKleine hat’smit abgekriegt.“ Schneider