Seite 25 - Muenzbuch

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Die Schatzfunde
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Wichtige Schatzfunde mit Brakteaten aus dem Braunschweigischen Land
(geordnet nach ihrem ungefähren Vergrabungszeitpunkt)
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1165
Bardowick / Kreis Lüneburg 1912
12
1170
Bourg-Saint-Christophe / Dep. Ain, Frankreich 1954
13
1170-1175
Duderstadt / Kreis Göttingen 1934
14
1180
Ägidienkloster Braunschweig 1756
15
1180
Halberstadt 1713
16
1180
Kämpinge / Schonen, Südschweden 1848
17
1185
Gotha 1900
18
1185 oder 1200
Mödesse I / Kreis Peine 1890
19
1189-1192
Region von Adana / Türkei (sog. ‚Barbarossafund’) 1982
20
1190
Gröningen I / Bördekreis 1715
21
1190
Räbke / Kreis Helmstedt 1894
22
1200
Mödesse II / Kreis Peine 1956
23
1210
Nordhausen 1911
24
1220
Bünstorff / Kreis Rendsburg-Eckernförde 1827
25
1220
Kleinvach / Kreis Eschwege 1885
26
1225
Bokel / Kreis Rotenburg (Wümme) 1928
27
1240/50
Lucklum am Elm / Kreis Wolfenbüttel 1859
28
1260
Hildesheim 1946
29
1265
Teistungen / Kreis Eichsfeld 1926
30
1270
Saalsdorf / Kreis Helmstedt 1841
31
1270
Schadeleben / Kreis Aschersleben-Staßfurt 1843
32
1270/80
Egeln / Kreis Aschersleben-Staßfurt 1984
33
1270/80
Hohnhorst / Kreis Celle 1931
34
1270-1320
Ausleben / Bördekreis 1872
35
1270-1320
Gröningen II / Bördekreis 1872
36
1290/95
Ohrdruf / Kreis Gotha 1909
37
1295
Marburg 1922
38
1380
Hehlingen / Stadt Wolfsburg 1894
39
1380
Gandersheim 1848
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Ein genaues Jahr, in dem der jeweilige Schatzfund unter die Erde kam, lässt sich in keinem Fall er-
mitteln. Die chronologische Einordnung richtet sich nach der letzten mit einiger Sicherheit datierten
Münze, die im Fund enthalten war. Dabei ist nicht auszuschließen, dass es gelegentlich zu Zirkel-
schlüssen gekommen ist, wenn Münzen als Datierungsanhaltspunkt für einen Schatzfund heran-
gezogen wurden, die zuvor nur unsicher aus einem anderen Fundzusammenhang heraus chrono-
logisch eingeordnet worden waren.
Zahlreiche Brakteaten können trotz ihres Vorkommens in Schatzfunden, die gut datiert sind und
sich aus Münzen eines engeren geographischen Raumes zusammensetzen, nicht einem Prägeherrn
oder einer Münzstätte zugeordnet werden. Bei vielen mittelalterlichen Münzen lässt sich nur aufgrund
von Äußerlichkeiten wie Größe, Gewicht und Machart erkennen, in welcher Region sie entstanden.
In der Numismatik spricht man deshalb häufig von Brakteaten ‚aus dem Raum nördlich des Harzes’
oder von Brakteaten des ‚Hildesheimer Schlags’, benannt nach der bischöf lichen Hildesheimer Leit-
währung, an die sich auch viele Braunschweiger Münzen dieser Zeit anlehnten. Bei manchen mittel-
alterlichen Brakteaten aus dem Braunschweigischen Land muss offen bleiben, in welcher Münzstätte
und unter welchem Welfenfürsten sie geprägt wurden.
In der Region um Braunschweig sind sichere Münzstätten für Brakteaten nachzuweisen in Braun-
schweig selbst, in Goslar, in den Abteien Helmstedt, Gandersheim und Königslutter sowie auf der
Burg Lichtenberg (heute Salzgitter).
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