Die Münzen und Medaillen des ‚Schwarzen Herzogs’ Friedrich Wilhelm
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Als Feinsilbermünzen wurden in den Jahren 1814 und 1815 24-Mariengroschen geprägt. Sie tragen wie
die Goldmünzen den gekrönten Wappenschild auf der Vorderseite (Abb. 452)
19
.
Nach dem Konventionsfuß wurden zahlreiche kleinere Silbermünzen vom Sechsteltaler, über die
Zwölfteltaler bis hinab zu den Sechspfennigstücken ausgeprägt. Sie tragen alle das Welfenross auf der
Vorderseite und die Wertangabe als Rückseitentyp.
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Schon in den wenigen Wochen des Jahre 1813, in
denen sich Braunschweig wieder in welfischen Händen befand, wurden die ersten dieser Münzen her-
gestellt (Abb. 453)
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. Auf Befehl Friedrich Wilhelms wurden zum ersten Mal im September 1814 und
schließlich im Laufe des Jahres 1815 einfache Gute Groschen als Scheidemünzen in Silber geprägt, das
heißt mit einem niedrigeren Münzfuß als für die größeren Silbermünzen vorgesehen. Sie entsprachen
1/24-Talern und wurden als ‚braunschweig-lüneburgische Landmünzen’ bezeichnet (Abb. 454)
22
.
In Kupfer wurden damals Zweipfennige und Einpfennigstücke als Scheidemünzen ausgegeben. Die
Zweipfennige tragen das gekrönte Monogramm Friedrich Wilhelms auf der Vorderseite (Abb. 455)
23
.
Die Einpfennigstücke zeigen dagegen das springende Ross auf der Vorderseite (Abb. 456)
24
. Von
den Einpfennigstücken ist auch ein Zwitterstück mit der Jahreszahl 1818 erhalten, geprägt aus einem
Vorderseitenstempel Friedrich Wilhelms und einem Rückseitenstempel, der erst drei Jahre nach dessen
Tod hergestel lt wurde.
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Nur als Kupferprobe
bekannt sind Vierpfennige (Abb. 457). Laut einer
Anweisung Herzog Friedrich Wilhelms sollten sie
aber nicht aus Kupfer geschlagen werden. Offenbar
wurden Münzen dieses Nominals aber nicht ge-
prägt; denn Silbermünzen dieses Wertes sind un-
bekannt.
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Abb. 453:
Braunschweig-Wolfenbüttel, Friedrich Wilhelm,
Sechsteltaler 1813, Münzkommission, Münzstätte
Braunschweig. – Silber. 5,73 g. 24mm. – NORD/LB
Inv.-Nr. 136.
Vorderseite:
*
FRIDERICVS GVIL · D G · DVX BR · ET L ·; springendes
Ross nach links. Unten M · C · (Münz-Commission).
Rückseite:
*
LXXX EINE FEINE MARK CONV ·M ·, im Feld VI /
EINEN / THALER / 1813.
Abb. 454:
Braunschweig-Wolfenbüttel, Friedrich Wilhelm,
1/24-Taler 1815, Münzdirektor Friedrich Ritter, Münz-
stätte Braunschweig. – Silber. 2,09 g. 20mm. –
NORD/LB Inv.-Nr. 3066.
Vorderseite:
*
FRIDERICVS GVIL · D · G · DVX BR · ET L ·; springendes
Ross nach links.
Rückseite:
*
BRAUNSCH · LÜNEB · LAND MUNZE, im Feld 24 /
EINEN / THALER / 1815 / F · R · (Friedrich Ritter).
Abb. 456:
Braunschweig-Wolfenbüttel, Friedrich Wilhelm, Pfennig
1815, Münzdirektor Friedrich Ritter, Münzstätte Braun-
schweig. – Kupfer. 2,36 g. 20mm. – HAUM Inv.-Nr.
612/29.
Vorderseite:
*
FRIDERICVS GVIL · D · G · DVX BR · ET L ·; springendes
Ross nach links. Darunter F · R · (Friedrich Ritter).
Rückseite:
I / PFENNING / SCHEIDE / MÜNZE / 1815.
Abb. 455:
Braunschweig-Wolfenbüttel, Friedrich Wilhelm, Zwei-
pfennige 1815, Münzdirektor Friedrich Ritter, Münz-
stätte Braunschweig. – Kupfer. 4,22 g. 24mm. – HAUM
Inv.-Nr. 612/21.
Vorderseite:
gekröntes Monogramm aus den Buchstaben F W für
Friedrich Wilhelm. Darunter F · R · (Friedrich Ritter).
Rückseite:
*
2 / PFENNING / SCHEIDE / MÜNZE / 1815.
Abb. 457:
Braunschweig-Wolfen-
büttel, Friedrich Wilhelm,
Vierpfennige, Kupfer-
abschlag 1814, Münz-
direktor Friedrich Ritter,
Münzstätte Braunschweig.
– Kupfer. 8,05 g. 32mm. –
NORD/LB Inv.-Nr. 5357.
Vorderseite:
gekröntes Monogramm aus
den Buchstaben F W für
Friedrich Wilhelm.
Darunter F · R · (Friedrich
Ritter).
Rückseite:
4 / PFENNING / SCHEIDE /
MÜNZE / 1814.