Seite 82 - Muenzbuch

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Das 19. und 20. Jahrhundert
Die übliche Goldprägung zu 10 Talern, 5 Talern und 2 
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/
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Talern wurde erst im Laufe des Jahres 1824
wieder aufgenommen.
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Dem Fürstlichen Kammerkollegium wurden am 17. August 1824 18 Gold-
münzen zur Begutachtung vorgelegt
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, zu denen der Münzgraveur Georg Heinrich Krull, der Graveur
Häseler und der Silberarbeiter Streuber die Stempel geschnitten hatten (Abb. 469).
Im folgenden Jahr 1825 wurden zusätzlich 530 Harzgolddukaten ausgegeben
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, von denen auch eine
Probe in einer Silber-Kupfer-Mischung erhalten geblieben ist (Abb. 470). Damals wurden die letzten
als Harzgold-Prägungen gekennzeichneten Goldmünzen ausgeprägt.
Bis einschließlich des Jahres 1830 wurden im Namen Carls II. außer den üblichen 10-Talern und
5-Talern in Gold sowie den Harzgolddukaten des Jahres 1825 noch Zwölfteltaler als Konventions-
münzen sowie doppelte und einfache Kupferpfennige hergestellt, alle mit dem Welfenross auf der
Vorderseite. 1/24-Taler wurden dagegen nur im Jahr 1825 ausgegeben, Sechspfennigstücke in einer Auf-
lage von 73.300 im Jahr 1828.
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Am 9. März 1826 schrieb Herzog Carl II. während einer Reise aus Paris an seinen in preußischen
Diensten stehenden Bruder Wilhelm:
„Ich lasse hier Stempel schneiden mit meinem Profil für unsere
Münzen, die recht gut und ähnlich ausgefallen sind.“ 
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Ob es sich dabei tatsächlich um Münzstempel
handelte oder um Medaillenstempel, die Carl nachweislich in Paris herstellen ließ (siehe unten S. 354),
bleibt unklar. Jedenfalls erschienen 1827 die ersten Münzen mit dem Porträt Herzog Carls II. Die Wahl
Carls war auf ein Porträt gefallen, das ihn in Uniform zeigte. Es waren ‚Doppelpistolen’, also Gold-
münzen im Wert von 10 Talern, die den Herzog 1827 auf der Vorderseite abbildeten. Entsprechende
Prägungen wurden danach noch in den Jahren 1828 und 1829 ausgegeben (Abb. 471).
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Diese Goldmünzen wurden als Ringprägung her-
gestellt. Bei diesem Verfahren konnten Zierelemente
oder Schriftzeichen auf den Rand eingeprägt werden,
um dadurch das Befei len oder Beschneiden einer
Münze zur unrechtmäßigen Gewinnung von Edel-
metall zu erschweren. Dabei erhielt die Münze zuerst
in einem Ring die entsprechende Rändelung oder die
schon zuvor mit einer Rändelmaschine auf dem Rand angebrachte Schrift bzw. Verzierung wurde
durch einen glatten Ring zusammengedrückt. Durch die Ringprägung wurde erst die moderne Form
der Münze mit der zur Oberf läche senkrecht abgeschnittenen Kreisf läche des Randes ermöglicht.
Es ist wenig wahrscheinlich, dass die Porträtmünzen Carls II. tatsächlich in der Münzstätte Braun-
schweig hergestellt wurden, wie das Münzmeisterzeichen angibt. Vermutlich war eine auswärtige
Fertigungsstätte, die über die notwendigen Maschinen für die modernen Herstellungsverfahren ver-
Abb. 470:
Braunschweig-Wolfenbüttel, Carl II., Silberprobe des
Harzgolddukaten 1825, Münzmeister Cramer von
Clausbruch, Münzstätte Braunschweig. – Silber-Kupfer-
Mischung. 2,91 g. 22mm. – NORD/LB Inv.-Nr. 2410.
Vorderseite:
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CARL HERZOG ZU BR · U · LUEN ·, unten AUS HARZ
GOLD, im Feld I / DUCAT / 1825 / C · v · C ·.
Rückseite:
auf ausgebreitetem fünffach behelmtem Fürstenmantel,
mit Ordenskette behängt, der zwölffeldige Braun-
schweiger Wappenschild.
Abb. 471:
Herzogtum Braunschweig-
Wolfenbüttel, Carl II.,
10-Taler in Gold (Doppel-
pistole) 1828, Münzmeister
Cramer von Clausbruch,
Münzstätte Braunschweig
(?).– Gold. 13,26 g. 28mm.
– NORD/LB Inv.-Nr. 234.
Vorderseite:
CARL SOUV · HERZOG V · 
BRAUNSCH · U · LUENEB ·;
Brustbild Carls II. in
Uniform mit Orden ge-
schmückt nach links. Unten
1828.
Rückseite:
ZEHN THALER; vor ge-
kröntem ausgebreitetem
Fürstenmantel der zwölf-
feldige Braunschweiger
Wappenschild, mit Ordens-
kette behängt, behütet von
zwei Wilden Männern mit
Keulen. Unten C · v · C ·.
Abb. 469:
Braunschweig-Wolfenbüttel, Carl II., 10-Taler in Gold
1824, Münzmeister Cramer von Clausbruch, Münz-
stätte Braunschweig. – Gold. 13,23 g. 28mm. –
NORD/LB Inv.-Nr. 3346.
Vorderseite:
CARL HERZOG ZU BR · U · LUEN ·; gekrönter zwölf-
feldiger Braunschweiger Wappenschild mit dem
Welfenross als Mittelschild.
Rückseite:
X / THALER / 1824 / C · v · C · (Cramer von Clausbruch).