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Zur Gesch i cht e des Kl os t er s St . Mar i enberg
Schon mehr als dreihundert Jahre vor der
Gründung des Augustiner-Chorfrauenstifts
St. Marienberg bei Helmstedt bestand am Ort
ein Benediktinerkloster. Es wurde im 1. Viertel
des 9. Jahrhunderts von (Essen-)Werden aus
als Missionsstation für Ostsachsen errichtet und
dem hl. Liudger als legendärem Gründer
geweiht. Die sich in unmittelbarer Nähe befind-
liche Siedlung „Helmonstedi“ (etwa im Bereich
der heutigen Straße „Edelhöfe“) wuchs im
Laufe der Zeit mit anderen Siedlungsorten
zusammen und gab der entstehenden Stadt
ihren Namen
1
.
Wie eine Quelle von 1235 berichtet, geht die
Gründung von St. Marienberg auf Wolfram,
von 1174 bis 1183 in Personalunion Abt von
Werden und Helmstedt, zurück: „(...) Unser
Vorgänger seligen Angedenkens, der ehrwür-
dige Herr Wolfram, Abt von Werden, hat als
Erster auf dem Gebiet seiner Kirche [= Eigen-
gut des Helmstedter Ludgeriklosters], auf dem
Berg bei Helmstedt, in frommer Absicht und zu
Ehren der seligen Jungfrau eine Kirche für
einen Frauenkonvent gegründet (…)
2
. Dabei
deutet die Formulierung „auf dem Berg bei
Helmstedt“ die topografische Situation an, in
der sich das Kloster dauerhaft befand, nämlich
westlich außerhalb der Stadtmauern. Die Wahl
des Ortes war spätmittelalterlichen Gründungs-
legenden zufolge verschiedenen Marien-
wundern zu verdanken, die sich auf dem Hügel
zugetragen, und die zum Bau zunächst eines
Altars, später einer Kapelle geführt haben
sollen
3
. Archäologisch nachgewiesen ist ein
Vorgängerbau bislang allerdings nicht. Über
Abt Wolframs Motive für die Neugründung
erfahren wir aus der Quelle nur, dass sie aus
Frömmigkeit („pio affectu“) erfolgte. Da
St. Marienberg aber die einzige von Werden-
Helmstedt vorgenommene Stiftung war, werden
Abb. 1: Ansicht der Stadt
Helmstedt (von Norden) mit
Kloster St. Marienberg,
Matthäus Merian d. Ä., 1654
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