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Wappen, Monogramm und Herzogshut
August Wilhelms am Portal des Wolfenbütteler
Schlosses.
Die Residenzen Braunschweig und Wolfenbüttel
auf 30 Geschlechter verkleinert, zwischen denen nur noch interne
Eheschließungen gestattet waren. Man hatte sich abgeschottet.
Die welfischen Herzöge blieben über 400 Jahre in der kleinen Nach-
barstadt und bauten Wolfenbüttel kontinuierlich zum kulturellen
Mittelpunkt und Machtzentrum mit weit über das Fürstentum aus-
strahlender Bedeutung aus. In diesen mehr als 400 Jahren des „Exils“
verlief die Herrschaft des Patriziats in Braunschweig keineswegs
reibungslos. Es gab immer wieder Aufstände und auch Konflikte mit
den regierenden Welfenfürsten, besonders zu den umstrittenen Be-
dingungen der Huldigung bei Antritt eines neuen Landesherrn.
Mehrfach versuchten die Herzöge von Wolfenbüttel aus, sich ihre
städtischen Rechte mit Gewalt zurück zu erobern und setzten dazu
Truppen ein.
So kam es zu mehreren Belagerungen, die aber bis in das 17. Jahr-
hundert nicht zu dem gewünschten Erfolg führten. Erst eine Allianz
der vereinigten Welfenherzöge aus Lüneburg/Celle (Georg Wilhelm)
und aus Calenberg/Hannover (Johann Friedrich) mit dem Wolfen-
bütteler Herzog Rudolf August brachte 1671 die Entscheidung und
restaurierte die Herrschaft der Welfen in ihrer Metropole. Der Preis
für dieses Zweckbündnis unter Verwandten war hoch, der Welfen-
schatz gehörte zu den Gefälligkeiten, die man den Vettern der anderen
Linie zu erweisen hatte. Doch der Sieger Rudolf August zog noch
nicht nach Braunschweig, er setzte einen Stadtkommandanten ein
und blieb seinem Wolfenbütteler Amtssitz treu.
Auch sein Nachfolger, Bruder Anton Ulrich, blieb lieber in Wolfen-
büttel oder lustwandelte in seinem neuen Schloss Salzdahlum.
Wolfenbüttel blieb erste Wahl sogar noch unter Anton Ulrichs nach-
folgendem Sohn August Wilhelm, dessen Initialen AW bis heute das
Portal des durch ihn und seinen Baumeister Hermann Korb barocki
sierten Schlosses zieren.