Seite 14 - Quadriga

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Karl II. und die Revolution
U
nter dem ab 1823 regierenden Herzog Karl II., ältester
Sohn des „Schwarzen Herzogs“ Friedrich Wil­helm, er-
lebte der „Graue Hof “ eine letzte kurze Blütezeit. Doch
Karl II. provozierte mit seinem Widerstand gegen die er-
neuerte Landschaftsordnung und heftigen Attacken gegen den Vor-
mund und Onkel König Georg IV. von England die Landstände und
verursachte durch seine selbstherrliche Politik letztlich einen Volksauf-
stand, bei dem das Schloss in Flammen aufging. Was blieb waren
rauchende Trümmer und ein am 7. September 1830 ins Exil ge-
flüchteter Herzog.
Nun wollten die Braunschweiger keineswegs eine Republik nach
fran­zösischem Vorbild, sie waren und blieben Monarchisten, nur den
eigen­sinnigen Karl II. mit seinen Alleingängen wollten sie partout
nicht.
Ein Versuch des vertriebenen Herzogs über das preußische Ellrich
im Harz (bei Zorge) in sein Braunschweiger Erbland zurückzukehren
und erneut die Herrschaft zu übernehmen schei­terte kläglich. Jetzt
vagabun­dierte der vermögende Herzog, den man als Exzentriker an-
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Hatte das französische Revolutionsfieber
jetzt auch Deutschland erfasst? –
Am 7. September 1830 brannte die Residenz.
Der junge Herzog Karl II. um 1826.