Seite 15 - Quadriga

Basic HTML-Version

17
Karl II. und die Revolution
sah, durch England, Spanien, die Niederlande und Frankreich. In
Paris konnte er sein beträchtliches Vermögen durch Börsenspekula­
tionen noch einmal erheblich vermehren. Zuletzt zog es ihn wieder
in die Schweiz, die er schon als Kind kennen gelernt hatte. Genf
wurde sein letzter Wohnsitz, hier starb der unverheiratete Charles
Deuxième, Duc de Brunswick am 18. August 1873. Sein Vermögen, es
ist die Rede von 20 – 28 Millionen Franken (nach damaligem Wert!),
vermachte er unter Auflagen der Stadt Genf.
Ein tragisches Leben
Herzog Karl II., erstgeborener Sohn des „Schwarzen Herzogs“ am
30.10.1804, war der aktivere und talen­tiertere der beiden Brüder. Der
frühe Tod der Mutter Marie von Baden 1808 und der jähe Schlachten-
tod des Vaters 1815 brachten den ihm eigentlich solide vor-
gezeichneten Lebenslauf aus dem Lot.
Lieblosen Lehrern und Erziehern überlassen, die bei allem Be-
mühen den eigenen Vorteil nicht aus den Augen verloren, bekam er
eine vielseitige und umfassende Bildung, doch statt allmählicher und
behutsamer Führung wurde der Waisenknabe
streng gedrillt. So entwickelte er sich ohne
mütterliche Zuneigung und väter-
liches Wohlwollen zu einer zer-
rissenen, kom­pro­miss­losen
Persönlichkeit ohne dip­lo­
ma­tisches Geschick. Die­
ses aber hätte er schon
bald sehr gut brau­
chen kön­nen. Der
von Geburt zum
Re­gie­ren beru­fene
Erb­prinz wollte
die ihm
Mutter Marie von Baden (1782 –1808),
Gattin des „Schwarzen Herzogs“.
Vater Herzog
Friedrich Wilhelm hatte
weitreichende politische
Pläne und wenig Zeit
für seine beiden Söhne.
Eines der beiden
Reiterstandbilder vor
dem Braunschweiger
Schloss.