Seite 45 - Quadriga

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Die Bronzekunstgießerei Emil Kosicki DBA
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und nicht passend zu ihrer historischen
Aussage. Aus heutiger Sicht kann dieser –
natürlich falsche – Gedankengang der Pro-
jektgruppe nur als schlechter Nebenweg be-
zeichnet werden. Damit wurden sowohl
Abfräsung als auch die schwierige Nachbe-
arbeitung der Figuren endgültig aufgege-
ben.
Die Bronzekunstgießerei
Emil Kosicki DBA
Die Vorzüge von Siliziumbronze
Die Bildhauerin Arletta Kindermann emp-
fahl uns die Bronzekunstgießerei DBA
Emil Kosicki
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in Komorniki, einem klei-
nen Ort 15 Kilometer von Posen entfernt.
Mit der Firma DBA hätten wir laut Kinder-
mann und Joppien den „Mercedes“ der pol-
nischen Bronzegießereien gefunden.
Am 17. Februar 2006 besuchte die Pro-
jektgruppe die Bronzegießerei DBA Kosicki.
Erstaunlich waren Größe und Internationa-
lität der Gießerei, deren Kundenkreis von
Posen nach Amsterdam, Berlin, Rom und
New York reicht.
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Schon 1983 lobte die
Antiquitätenzeitung die damals noch junge
Firma für den Bronzenachguss einer Statu-
ette Friedrichs des Großen im Schadow-
stil
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, die im Westfälischen Landesmu-
seum in Münster ausgestellt war. Beim
Ortstermin überzeugten die in der Größe
mit einem Quadrigapferd durchaus ver-
gleichbaren Referenzobjekte wie z. B. eine
Bischofsfigur in Breslau, die Figur eines
historischen Posener Arztes und die Ge-
denkplatten mit Bischofslisten im Posener
Dom. Auch überzeugte der hohe Qualitäts-
standard des klassischen Wachsauschmelz-
verfahrens (s. u.), für das nur die hochwer-
tigste Gussbronze, die Siliziumbronze,
verwendet wurde.
Siliziumbronze
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wird als teurer Grund-
stoff in Europa nur von sehr wenigen Gieße-
reien verarbeitet. Die Bronze ist z. B. gegen-
über einer Gießbronze mit unterschiedlich
hohem Zinnanteil (GBZ-Bronzetypen) ein-
facher und energiesparender zu verarbeiten.
Die Nähte in einer Wandung aus Silizium-
bronze können unter Bronzezugaben be-
reits von einer Seite aus mit nur 100 Am-
pere Stromstärke tropffrei verschweißt
werden. Die Nähte besitzen für den Kunst-
liebhaber den unschätzbaren Vorteil, dass
man sie nicht sieht und dass sie extrem
witterungsbeständig sind. Bestimmte, von
anderen Firmen verwendete GBZ-Bronzety-
pen müssen dagegen mit 300 Ampere
Stromstärke verarbeitet werden. Sie sind
bessere Wärmeleiter, so dass die Nähte bei
unsicheren Schweißern leicht ausf ließen
können. Der geschweißte Blechverband aus
Siliziumbronze ist gleichmäßig elastisch.
Bei einigen GBZ-Bronzen sind die Schweiß-
nähte zwar auch unsichtbar, jedoch elasti-
scher als die angrenzenden Bleche. Die
Nähte neigen zu feinen Sprüngen. Wegen
dieser Vorteile war die Projektgruppe von
der Wahl des Gussmaterials Siliziumbronze
für die Quadriga rasch überzeugt.
Eine große Werkshalle mit Laufkränen,
zusätzlich reichlich bemessenes Freigelän-
de, ein großer Mitarbeiterstab und die gute
Erreichbarkeit Komornikis von Posen aus
zählten zu den weiteren Vorzügen. Zudem
war Firmeninhaber Emil Kosicki mit dem
zur Verfügung stehenden Budget von
650.000 Euro für das gesamte Quadriga-
projekt einverstanden und garantierte den
Fertigstellungstermin der Quadriga zur Er-
öffnung von Residenzschloss und Einkaufs-
zentrum am 28. März 2007.
Das neue Herstellungsverfahren
im Februar 2006
Für die Herstellung der Modelle bevorzugte
die beauftragte Bildhauerin Arletta Kinder-
mann das klassische Verfahren, bei dem
eine Figur als maßgerechtes Modell aus
einer leicht formbaren Masse wie z. B. Ton,