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denfeindlichkeit, durch Jahrhunderte hindurch,
Menschenfeindlichkeit. Zu fragen, warum, hat nie
viel Sinn und doch steht diese Frage im Raum, bis
heute ungeklärt. Weil es viele Antworten geben
könnte,
Sie erinnerte sich eines sehr aufregenden Austau-
sches auf einem Geburtstag bei einer damaligen
Nachbarin. „Das stimmt doch alles gar nicht mit
den vielen Juden, das kann doch keiner beweisen.
Millionen umgebracht, das ist doch Quatsch“, be-
hauptete die Nachbarin, die ihre wohl schönste Zeit
beim BDM verbracht hatte. Aufgebracht war Lara,
damals 17-jährig, aufgesprungen und sagte frei her-
aus, dass sie nicht stolz sei, Deutsche zu sein. Das
sei schon alles wahr mit der Ermordung der Juden
und all der anderen Menschen, nur viele verdräng-
ten es, weil es einfach zu schlimm sei und in der Tat
unfassbar.
Sie hatte sich an diesem Tag nicht viele Freunde
gemacht. Wie man so was sagen könne, nicht stolz,
Deutsche zu sein,… Gerade die älteren Menschen
waren sichtlich bestürzt.
Lara hörte noch, wie sich der Wettermensch vom
Fernsehen verabschiedete und schaltete das Gerät
aus, sortierte ihre Gedanken hin zum täglichen Ge-
schehen.
Sie merkte bald, dass sie sich festgebissen hatte.
Gedanken um die Zukunft wollten nicht aus ihrem
Kopf heraus, Gedanken um die Zukunft, die von
der Vergangenheit nicht zu trennen waren.
Feindlichkeiten hatte es immer gegeben, hässli-
che Kriege bauten darauf auf. Brauchen Menschen