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„Ich lehre Philosophie an der Technischen Univer-
sität Braunschweig.“
„Wie lange bleiben Sie auf Borkum?“
„Drei Wochen.“
„Möchten Herr Professor mit uns ein wenig Kar-
ten spielen?“, fragte er weiter und nickte in Rich-
tung des Tisches, der in der hintersten Ecke der
Kneipe stand. Drei Männer blickten uns an. Einer
davon mischte Karten und hörte erst auf, als er mei-
nen Begleiter fragte:
„Wen hast Du uns denn da mitgebracht?“
Ich stellte mich vor und der Riese, der mich ange-
sprochen hatte, erwiderte:
„Ich bin Klaus-Hinrich.“
„Aber wir alle nennen ihn den Spanier“, wurde er
vom Kartenmischer unterbrochen: „Und ich bin
Uwe.“
„Sandbank-Uwe“, ergänzte der Spanier und ich
runzelte die Stirn. „Weil er gerne viel Geld an der
Börse in den Sand setzt. Er ist der Chef der einzigen
Bankfiliale hier auf der Insel“, fuhr er fort und lach-
te laut auf. Ich vermied eine Regung meines Ge-
sichts, und die drei Männer lächelten gequält – am
meisten natürlich Sandbank-Uwe.
Wir spielten ein paar Runden Poker um kleine
Einsätze und ich lernte die anderen beiden Männer
am Tisch kennen: Jan van Bergen war Fischer auf
Borkum und wurde Fischkopp-Jan genannt. Und
der andere Mann hieß Peter Müller und war Polizist
auf der Insel.
An den nächsten Tagen hatte ich nach meinen
ausgedehnten Strand- und Dünenwanderungen