Seite 34 - Topographie_der_Erinnerung

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LANDKREIS PEINE
Ferner sind im Friedhofsverzeichnis unter „Russische
Kriegsgefangene“ 15 männliche Personen genannt, die
1944 und 1945 u.a. im „Lager Peiner Walzwerk“, „Lager
Klein Bülten“, „Lager 3417“ u.a. gestorben waren. Zwei
„Russen ohne Namen Personalien nicht feststellbar“ sind in
einem Grab beerdigt.
Insgesamt befinden sich in den beiden Anlagen 24 Gräber.
Umgeben von einer Hecke sind in einer Grabanlage 14
kleine Grabsteine vorhanden, graviert mit Namen und To-
desjahr:
Natalie Merkulowe 1943
Jubko Tamara 1943
Filip Stojanowitsch 1944
Viktor Komarow 1944
Wenzel Lajac 1945
Iwan Barsuk 1945
Nikodem Dworakowsky 1945
Gustav Knobloch 1944
Alexandra Mylnik 1942
Poline Tschub 1943
Salomonida Ulanowa 1942
Natalia Kulkowa 1945
Raise Horjewa 1945
Wladimir Pawlenko 1943
Zwei Einzelschicksale:
Polina Tschub, geb. am 2.11.1926, erkrankte an Tuber-
kulose und verstarb am 22.3.1943 im Stadtkrankenhaus.
Alexandra Mylnik, geb. am 26.5.1926, wurde 1942 aus
dem Peiner Lager „Wiesengrund“, Woltorfer Straße, in das
Zwangsarbeiter-Lager der Firma Gäbler, nach Broitzem
versetzt. Dort verunglückte sie tödlich in der Zuckerfabrik.
Bericht von Lutz Gäbler über das Lager „Wiesengrund“, ausgewertet
im Aufsatz von Jens Binner: „Wann können wir wieder zurück nach Peine
…“ „Ostarbeiterinnen“ der Firma Gäbler. In: „ … und trug das Zeichen
OST“. a.a.O., S. 133-143.
In der hinteren Grabanlage des Friedhofs sind auf je-
weils 14 kleinen Grabsteinen ein orthodoxes Kreuz, Name
und Todesjahr graviert:
90