STADT SALZGITTER
die NSDAP und die Kampffront Schwarz-Weiß-Rot weitaus
höher als der Reichsdurchschnitt. Nach den Neuwahlen der
Gemeindevertretungen – in Preußen am 12. März 1933
und in Braunschweig am 13. April 1933 – hatten die Na-
tionalsozialisten endgültig die politische Macht in den
Orten der heutigen Stadt Salzgitter.
Das öffentliche Leben wurde nun zunehmend von der
NSDAP und ihren nachgeordneten Organisationen be-
stimmt. So entstanden in den Dörfern des Salzgittergebie-
tes, wo es bis 1933 noch keine nationalsozialistischen Or-
ganisationen gegeben hatte, Gliederungen der SA, der HJ,
der NS-Frauenschaft, der NSBO u.a. und nach der Zer-
schlagung der Gewerkschaften die DAF. Die der KPD und
der SPD nahestehenden Vereine wurden aufgelöst und an
die Spitze der bürgerlichen Vereine im Rahmen der Gleich-
schaltung zumeist Nationalsozialisten gesetzt. Die Ausdeh-
nung des Arbeitsdienstes, die bald nach der Machtüber-
nahme beginnende Aufrüstung, die eingeführte Wehr-
pflicht u.a. Maßnahmen ließen auch im Salzgittergebiet bis
1936 die Arbeitslosigkeit sinken. Die Anfangsbegeisterung
für den neuen Staat und die nationalsozialistische Volksge-
meinschaft wich angesichts der Beschwernisse des „natio-
nalsozialistischen Alltags“ mit seinen ständigen Pflichtver-
anstaltungen der Partei und ihren Gliederungen, den
Sammlungen des Winterhilfswerks, den Aufmärschen, Ap-
pellen und Feiern bald einer gewissen Ernüchterung.
Die Gründung der Reichswerke und der Stadt
Nachdem das Deutsche Reich als Ergebnis des Ersten Welt-
krieges Elsaß-Lothringen und damit die Minetteerze wieder
verloren hatte, rückten schon während der Weimarer Zeit
die Erzfelder des nördlichen Vorharzlandes ins Blickfeld.
Doch erst Hitler und Göring verfolgten seit 1933 im Rah-
men ihrer wirtschaftlichen Autarkiepolitik konsequent das
Ziel, diese säurehaltigen Erze zu gewinnen und sie vor Ort
zu verhütten, was aufgrund der Erkenntnisse der beiden
deutschen Hüttenfachleute Paschke und Peetz möglich war.
Am 15. Juli 1937 wurden in Salzgitter die Reichswerke ge-
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